Niederländer verlieren die EURO aus den Augen

Geschlagen: Robin van Persie (li.) und Wesley Sneijder senken die Köpfe während die Türken jubeln.
Die Chance auf eine EM-Teilnahme ist nach dem 0:3 in der Türkei nur noch theoretisch. Island erstmals bei EM.

Die EURO 2016 ohne Niederlande - das schier unmögliche Szenario wird immer wahrscheinlicher. Die Oranje verloren am Sonntag ihr Duell der Gruppe A gegen die Türkei 0:3 und sind nun nur noch Tabellenvierte.

In den übrigen zwei Gruppenspielen gegen Kasachstan (auswärts) und Tschechien (zu Hause) darf sich die Mannschaft von Neo-Teamcoach Danny Blind nun keinen Ausrutscher mehr leisten, will man noch das Play-off erreichen. Die Türken gastieren noch in Tschechien und empfangen Island.

Die Türken gingen in Konya bereits in Minute acht in Führung. Oguzhan Özyakup war der Torschütze. Arda Turan erhöhte in der 28. Minute auf 2:0, wobei Niederlande-Goalie Casper Cillessen der Ball durch die Hände rutschte. Burak Yilmaz machte in der zweiten Hälfte alles klar (86.). Die Niederländer mühten sich anschließend nach Kräften gegen abwartende Hausherren. Ohne den verletzten Arjen Robben fehlte aber ein wichtiger Faktor im Spiel nach vorne.

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Niederländer verlieren die EURO aus den Augen
epa04917530 Iceland's Kolbeinn Sigthorsson (R) in action against Kazakhstan's Yuri Logvinenko (L) during the UEFA EURO 2016 group A qualifying soccer match between Iceland and Kazakhstan at the Laugardalsvollur stadium in Reykjavik, Iceland, 06 September 2015. EPA/STRINGER ICELAND OUT
Ein 0:0 gegen Kasachstan in Reykjavik genügte Island, um nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze in Gruppe A verdrängt werden zu können. Für das als krasser Außenseiter in die Quali gestartete Team bedeutet das den größten Erfolg in der Geschichte. Island war bisher weder bei einer WM noch einer EM.

Auch die Tschechen lösten als punktgleiche Gruppenzweite das EM-Ticket. Dank des Sieges der Türken ist die Mannschaft von Trainer Pavel Vrba, die 2:1 in Lettland gewann, zwei Spieltage vor Schluss der EM-Qualifikation nicht mehr von den ersten beiden Toprängen zu verdrängen.

Tschechien gewann in Riga durch Tore von David Limbersky (13.) und Vladimir Darida (25.), ihre Schlussoffensive brachte den Letten nur mehr den Anschlusstreffer durch Arturs Zjuzins (73.) ein.

Wales noch nicht durch

Noch nicht über der Ziellinie ist Gruppe-B-Spitzenreiter Wales, das zuvor nicht über ein 0:0 gegen Israel hinausgekommen war. Belgien gewann in Zypern durch ein spätes Tor von Eden Hazard (86.) mit 1:0 und rückte auf einen Zähler auf die Waliser heran. Bosnien-Herzegowina darf sich nach dem 3:0-Heimsieg gegen Andorra zumindest Hoffnungen auf einen Play-off-Platz machen.

Dreikampf in der Gruppe H

In der Gruppe H läuft alles auf einen Dreikampf zwischen Kroatien, Italien und Norwegen um die ersten beiden Plätze hinaus. Am Sonntag geriet Kroatien ins Hintertreffen, da sich Norwegen in Oslo durch zwei Tore von Jo-Inge Berget 2:0 durchsetzte und vorübergehend sogar die Tabellenführung übernahm.

Diese holte sich allerdings Italien nach einem 1:0 gegen Bulgarien in Palermo zurück. Daniele De Rossi traf vom Elfmeterpunkt und flog in der zweiten Hälfte mit Rot vom Platz.

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