EM-Kader: Ingolstadt ist Österreichs Nr. 1
Die Austria wird mit Robert Almer eine Schlüsselkraft im EURO-Kader stellen. Salzburg mit Martin Hinteregger ebenfalls eine. Christoph Leitgeb müsste im Frühjahr ein perfektes Comeback gelingen, um ebenfalls mit nach Frankreich fliegen zu können. Rapid dürfte nur nach Ausfällen von Stammkräften einen Vertreter stellen.
Der Klub mit den meisten österreichischen EM-Spielern muss also im Ausland gesucht werden. Stuttgart kann zwei (Harnik, Klein) bieten, RB Leipzig ebenso (Sabitzer, Ilsanker). Das Rennen macht der ebenso unscheinbare wie erfolgreiche FC Ingolstadt.
Gleich drei Spieler vom Bundesliga-Aufsteiger dürfen mit einem Ticket zur Endrunde 2016 rechnen: Ramazan Özcan, Markus Suttner und Lukas Hinterseer.
Ähnliches Pressing
Erst vor elf Jahren gegründet, zeigt die Entwicklungskurve der Ingolstädter seit der Verpflichtung von Trainer Ralph Hasenhüttl steil nach oben. Teamchef Marcel Koller schätzt den Spielstil der Bayern, weil das Offensivpressing ähnlich wie im Nationalteam praktiziert wird.
Özcan, 31, hat seinen Nr.1-Status in Ingolstadt verteidigt und kann sich während der Verletzung von Almer auch auf Spielpraxis im Nationalteam freuen. Hinterseer, 24, ist gegen die Schweiz eine Option als Junuzovic-Ersatz hinter Sturmspitze Janko. Und Suttner, 28, wird als Back-up von Kapitän Fuchs kaum noch zu verdrängen sein. "Ihre Aufgabe ist es, im Hintergrund der Stammelf Gas zu geben", sagt Hasenhüttl. Der 48-jährige Grazer charakterisiert die Entwicklung seines EM-Trios und meint über ...
Ramazan Özcan: "Sein Spitzname ‚Rambo‘ passt zum Gesichtsausdruck beim Rauskommen. Sein Motto ist: Eher verletze ich mich, als dass ich einen Mitspieler im Stich lassen würde. Eine seiner größten Stärken ist das Klären von weiten Bälle außerhalb des Strafraums – da ist er einer der Besten der Liga. Das werden meist präzise Vorlagen, die für unser Umschaltspiel sehr wichtig sind."
Lukas Hinterseer: "‚Luki‘ – oder wie ihn die Mitspieler nennen ‚Hansi‘ – hat einen sehr hohen Stellenwert in der Mannschaft. Weil er immer gut drauf ist, aber auch jeden Tag mit Vollgas dabei ist. Wie viele Läufe er im Sprint absolviert, ist teilweise abartig. Das hätte ich als Spieler keine 15 Minuten ausgehalten."
Markus Suttner: "Sutti spielte am Anfang Bälle, die für unsere Spielweise zu riskant waren. Im Vergleich zum verletzten Stammspieler Danilo war das etwas ganz anderes, als ich es haben wollte. Er musste sich umstellen: Bei uns ist kein Zögern erlaubt, er muss jeden Ball jagen. Ich wusste bei Sutti nach den ersten Wochen ehrlich gesagt nicht, ob das noch was wird bei uns. Er hat dann aber gelernt, seine Chance bekommen und sie genützt. Mittlerweile hat er sich den Respekt der Mannschaft erarbeitet."
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