Remis gegen Schottland: Schweizer Shaqiri mit Rekordtreffer
Es hatte Diskussionen über ihn gegeben. Xherdan Shaqiri habe in der Startelf nichts verloren. Der 32-jährige Chicago-Legionär habe den Zenit überschritten, außerdem ein paar Kilo zu viel auf der Hüfte.
Doch es wäre nicht Shaqiri, würde er seine Kritiker nicht Lügen strafen. Mit einem Weitschuss nach schwerem Fehler der schottischen Verteidigung schrieb er am Mittwoch an. Marke Traumtor.
Shaqiri und die großen Turniere
Der 1,69 kleine Schweizer ist damit der einzige Spieler, der in den vergangenen drei EMs und drei WMs getroffen hat. Das muss ihm Cristiano Ronaldo erst nachmachen.
Im Interview mit Schweizer Journalisten sagte Shaqiri: "Die großen Spiele sind für mich gemacht. Auch diesmal habe ich mir einiges vorgenommen. Meine Familie erwartet inzwischen, dass ich bei jedem Turnier so ein Tor schieße."
Sein Treffer brachte die Schweizer am Mittwochabend wieder zurück ins Spiel gegen die Schotten, die sich stärker präsentierten als im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Deutschland. Die Bravehearts waren in Minute 13 nach blitzschnellem Konter durch ein Eigentor von Fabian Schär in Führung gegangen.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte Schottland keinen einzigen Torschuss in 110 Minuten Europameisterschaft - aber zwei Tore: durch den Schweizer Schär und den Deutschen Antonio Rüdiger.
Das änderte sich aber zu späterer Stunde. Die Schotten fanden besser ins Turnier und fanden mehrere Chancen vor. Sie hatten das eine oder andere Mal gar den Matchball am Fuß, scheiterten aber an Schlussmann Yann Sommer, Aluminium oder aus mangelnder Treffsicherheit.
Die Schweizer auf der anderen Seite trafen sogar noch zweimal ins Tor, doch sowohl Dan Ndoye in der ersten als auch Breel Embolo in der zweiten Halbzeit waren im Abseits.
EM der Weitschüsse
Shaqiris Tor hat aber für die Statistiker noch einen anderen Wert: Es reiht sich ein in eine Liste an Weitschüssen, die nach sechs Tagen bereits mehr als ein Dutzend sind. Damit ist ca. jedes dritte Tor bei dieser EM durch einen Weitschuss erzielt worden, während der Anteil im Klubfußball eher nach unten geht.
Mit dem Ergebnis am zweiten Spieltag in Gruppe A können die Eidgenossen noch eher leben als die Bravehearts. Mit dem vierten Punk ist die Schweiz bereits mit einem Fuß im Achtelfinale.
Kommentare