EM-Euphorie: ÖFB-Team lässt sich feiern

Das Nationalteam genießt die Euphorie.
Schon lange vor dem Ankick zur EM herrscht in Österreich Vorfreude.

Auch wenn die Fußball-Europameisterschaft noch knapp drei Monate auf sich warten lässt - die Vorfreude der österreichischen Fußballfans ist groß, wie das ÖFB-Team beim ersten gemeinsamen Training 2016 feststellen konnte. Schließlich fanden sich rund 1500 Schaulustige in Stegersbach ein. "Das war fantastisch anzusehen und zeigt die Euphorie, die momentan herrscht", erklärte Teamchef Marcel Koller.

Auch Marc Janko war begeistert. "So etwas war noch nie da, zumindest nicht zu meinen Lebzeiten. Es freut uns wahnsinnig und wir schätzen das sehr", sagte der Basel-Legionär und ergänzte: "Es hat mit einem kleinen Pflänzchen begonnen, mittlerweile ist es ein richtiger Baum." Aber nicht nur rund um die ÖFB-Auswahl, auch innerhalb des Teams sei die Atmosphäre großartig. "Wir haben uns alle sehr gefreut, dass wir wieder beisammen sind. Die Stimmung ist gut wie eh und je, alles tipptopp", erzählte Janko.

EM-Euphorie: ÖFB-Team lässt sich feiern
ABD0143_20150904 - WIEN - ÖSTERREICH: Österreichs Nationalmannschaft während des Abschlusstrainings des ÖFB- Teams am Freitag, 4. September 2015, in Wien. Die österreichische Fußball- Nationalmannschaft wird am 5. September 2015 ein EM- Qualifikatonsspiel gegen Moldau in Wien bestreiten. - FOTO: APA/HANS PUNZ

Noch liegt Kollers Fokus nicht auf der EM

Gute Stimmung, die hoffentlich auch nach den beiden Testspielen gegen Albanien am Samstag und die Türkei am Dienstag anhalten wird. "Das sind zwei super Vorbereitungsspiele", meinte David Alaba im Hinblick auf die Duelle mit den beiden EM-Startern. Der ÖFB-Star verlieh noch einmal seiner Zufriedenheit über die Vertragsverlängerung von Koller Ausdruck. "Die Spieler und die Fans freuen sich riesig darüber, das war eine sehr schöne Nachricht."

Koller würde sich wünschen, dass vor EM-Beginn auch schon die persönliche Zukunft aller seiner Spieler geregelt wäre. "Während der EURO können wir keine Vertragsverhandlungen gebrauchen, das hat auch danach noch Zeit", sagte der 55-Jährige.

Allzu sehr Richtung EM wollte der Coach aber noch nicht blicken. So verzichtet Koller derzeit auf ein Videostudium der EURO-Gegner und konzentriert sich in den kommenden Tagen lieber darauf, den Spielern Altbewährtes zu vermitteln. Für Neuerungen sei zu wenig Zeit, betonte Koller. "Wir haben in der Qualifikation gezeigt, dass wir uns gut entwickelt haben. Das gilt es jetzt wieder aufzurufen."

Testspielgegner haben "ein gewisses Level"

In den anstehenden Partien stehen Koller abgesehen von Marcel Sabitzer, der wegen Zahnproblemen absagen musste und durch Guido Burgstaller ersetzt wurde, alle Spieler zur Verfügung. Julian Baumgartlinger, Zlatko Junuzovic und Florian Klein haben zwar noch mit kleineren Wehwehchen zu kämpfen, sollten aber schon am Mittwoch voll ins Training einsteigen.

EM-Euphorie: ÖFB-Team lässt sich feiern
epa05204873 Basel's Taulant Xhaka (L) fights for the ball against Sevilla's Sebastian Cristoforo during the UEFA Europa League Round of 16 first leg soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Spain's Sevilla Futbol Club at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, 10 March 2016. EPA/LAURENT GILLIERON
Dass die kommenden Testgegner in ihrer Spielweise den EM-Gruppenrivalen Ungarn, Portugal und Island möglicherweise relativ wenig ähneln, ist für Koller kein Problem. "Es ist nicht einfach, entsprechende Gegner zu finden. Außerdem sind Albanien und die Türkei bei der EM dabei, haben also ein gewisses Level." Für Albanien läuft mit Taulant Xhaka ein Klubkollege von Marc Janko auf. "Er ist ein sehr guter Spieler, eine Arbeitsmaschine und temperamentvoll", beschrieb der 32-Jährige seinen Kollegen.

"Stolz und Ehre, für Österreich zu spielen"

Für Janko ist das Turnier in Frankreich so wie für Koller noch weit entfernt. "Wir haben alle noch wichtige Spiele vor der Brust und sind gut beraten, uns auf die kurzfristigen Dinge zu konzentrieren", erklärte der Stürmer.

Keine großen Gedanken macht sich Janko auch über die aktuelle Weltranglisten-Platzierung. "Rang zehn gewinnt uns keine Spiele. Wir wissen, dass wir noch viel Luft nach oben haben", sagte der Schweiz-Legionär und wunderte sich über die FIFA-Arithmetik. "Die Weltrangliste ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Manchmal spielt man nicht und verbessert sich, dann gewinnt man und fällt zurück."

Ganz ohne Rechenspiele wird es für Janko in den kommenden Tagen jedoch nicht gehen, schließlich stehen mit dem ÖFB die Verhandlungen über die EM-Prämien an. "Aber wir fahren nicht nach Frankreich, um Geld zu verdienen, sondern um für Österreich Erfolge zu feiern. Unser Motiv war nie Geld, sondern Stolz und Ehre, für Österreich zu spielen", stellte Janko klar.

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