Einer aus vier - wer wird Österreichs Gegner bei der EM im Sommer?
Im Play-off zur Fußball-Europameisterschaft werden ab Donnerstag die letzten Teilnehmer für das Turnier im Sommer in Deutschland ermittelt. Zwölf Nationen kämpfen um drei EM-Tickets. Besonderer Augenmerk aus österreichischer Sicht liegt auf dem Play-off-Weg A: Der Sieger aus Polen, Estland, Wales und Finnland trifft am 21. Juni in Berlin auf das ÖFB-Team. Am Donnerstag empfängt Polen im Halbfinale in Warschau die Esten, während die Finnen in Cardiff gastieren (20.45 Uhr). Die Sieger der beiden Partien treffen am kommenden Dienstag (26. März) im finalen Showdown für die EURO 2024 aufeinander.
Für Polen ist die Qualifikation enttäuschend verlaufen. Barcelona-Star Robert Lewandowski und Co. kamen als Gruppen-Favorit nur auf Rang drei - hinter Überraschungssieger Albanien und Tschechien. Gegen Estland baut die Elf von Trainer Michal Probierz, der letzten Herbst den Portugiesen Fernando Santos abgelöst hat, auf ihre Heimstärke. Die Polen sind seit 20 EM-Quali-Spielen vor eigenem Publikum ungeschlagen, dabei wurden 15 Siege gefeiert.
Die Balten werden angeführt von ihrem 39-jährigen Kapitän Konstantin Vassiljev, der lange Zeit sein Geld in Polen verdiente. „Wir sind natürlich Außenseiter. Aber der Traum von einer EM-Teilnahme muss uns beflügeln. Wir müssen uns selbst übertreffen“, sagte Vassiljev, der vor seinem 157. Länderspiel steht und damit zum Rekordteamspieler seines Landes aufsteigen könnte. Wales hatte in der Quali der Türkei und Kroatien den Vortritt lassen müssen, die Finnen den Dänen und Slowenen. Sollten die Waliser gewinnen, hätten sie auch im Finalspiel Heimvorteil.
Über den Weg B kommt es am Donnerstag zu den Partien Bosnien-Herzegowina gegen die Ukraine in Zenica und Israel gegen Island in Budapest (20.45). Auf dem Pfad C hat Georgien in Tiflis Luxemburg zu Gast (18.00), während Griechenland in Athen Kasachstan zum Gegner hat (20.45). Fliegen die Griechen raus, darf einer aus dem restlichen Trio bei der EM debütieren.
Respekt vor der Ukraine
Bosnien-Herzegowina mit den Österreich-Legionären Amar Dedic (Salzburg) und Jusuf Gazibegovic (Sturm) hofft auf seine erste EM-Teilnahme. Allerdings hat Gegner Ukraine mit dem LASK-Profi Maksym Talowjerow die direkte Qualifikation hinter England nur hauchdünn gegenüber Italien verpasst. „Die Ukraine ist ein ganz harter Brocken. Sie haben einige herausragende Individualisten im Team“, sagte Bosniens Goalgetter Edin Dzeko, dessen Team bei einem Erfolg Heimrecht gegen Israel (Oscar Gloukh/Salzburg) oder Island hätte. Der Sieger landet in einer EM-Gruppe mit Belgien, Rumänien und der Slowakei.
Die wohl größte Sensation ist auf dem dritten Weg möglich, sollte sich Griechenland nicht durchsetzen. Der Europameister von 2004 ist gegen die Kasachen, die in der Quali mit sechs Siegen überraschten, Favorit. Für Kasachstan geht es genauso wie für Georgien (Otar Kiteishvili/Sturm sowie Sandro Altunashvili/WAC) und Luxemburg um die EM-Premiere. In Tiflis hoffen die Gäste aus dem Großherzogtum auf die nächste Sensation, nachdem man in der Qualifikation Island und Bosnien düpiert hatte.
Fünf Erfolge in zehn Spielen waren den Luxemburgern gelungen. Und das nachdem in den 117 EM-Quali-Partien zuvor gerade einmal acht Siege zu Buche gestanden waren. „Wenn man schon so weit gekommen ist, will man auch zur Endrunde. Wir sind überzeugt davon, dass wir Geschichte schreiben können“, erklärte Teamchef Luc Holtz, der bei einer EM-Teilnahme auf Portugal, Türkei und Tschechien treffen würde. Den Georgiern fehlt ihr gesperrter Napoli-Star Khvicha Kvaratskhelia. Sollte das kleine Luxemburg gewinnen, hat es im wichtigsten Spiel des Landes aller Zeiten am Dienstag Heimrecht.
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