Ein Tiroler in München: Wer ist Marco Friedl?

Friedl lieferte eine solide Vorstellung ab.
Im Spiel gegen den RSC Anderlecht gab Marco Friedl sein Debüt für Bayern München - der 19-Jährige steht dort hoch im Kurs.

Österreich hat einen neuen Bayern-Profi: Der 19-jährige Marco Friedl feierte beim mühevollen 2:1-Erfolg der Bayern gegen den RSC Anderlecht sein Debüt unter Jupp Heynckes. Als Linksverteidiger ersetzte Friedl seinen Landsmann David Alaba und durfte dort über die volle Distanz ran.

Zwar verlor er das Kopfballduell vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich, ansonsten war seine Leistung aber gut. "Es ist schwer, bei so einem Spiel sein Debüt zu feiern, wo die ganze Mannschaft keinen guten Tag erwischt", gab Torhüter Sven Ulreich zu. "Marco hat seine Aufgaben aber super gelöst."

Erfahren hatte der Tiroler von seinem Debüt am Tag zuvor. "Gestern nach dem Abschlusstraining kam Jupp Heynckes auf mich zu und fragte mich, ob ich mir das zutrauen würde. Ich hab gesagt: 'Auf jeden Fall!' und mich dann sehr darüber gefreut. Heute war ich aber den ganzen Tag nervös."

Stürmer-Vergangenheit ein Vorteil

Marco Friedl war ursprünglich Stürmer, doch bei den Bayern wurde er aufgrund von Personalmangel auf einen Verteidiger umfunktioniert. „Ich frag mich oft : ‚Was würde ich jetzt machen‘. Das ist ein Vorteil“, so Friedl zu seinen Erfahrungen als Stürmer. Der 1,87 Meter große Tiroler wechselte bereits 2008 zu den Bayern in die Nachwuchsabteilung, nachdem er zuvor bei den Vereinen SV Kirchbichl und FC Kufstein seine ersten Schritte wagte.

Bei seinen sieben Einsätzen im U21-Nationalteam konnte er bisher ein Tor beim 3:0 Sieg gegen Gibraltar erzielen. Der Innen- und Außenverteidiger trainierte bereits beim Trainingslager des deutschen Rekordmeisters in Doha mit. Bayern-Star David Alaba bezeichnet den 19-jährigen sogar als „kleiner Bruder“, da Friedl oftmals bei dem Wiener übernachtet. Bayern-Co-Trainer Hermann Gerland meinte im Zuge der Vertragsunterzeichnung: „Marco hat in unseren Nachwuchsteams hervorragende Leistungen gezeigt. Wir trauen ihm zu, sich beim FC Bayern durchzusetzen.“

Auch Holger Seitz, Trainer der A-Junioren in München, zeigt sich von Friedls Fähigkeiten beeindruckt. „Marco bringt vieles mit, was man als linker Innenverteidiger oder als linker Außenverteidiger haben muss. Er ist physisch stark, schnell und verfügt über eine gute Technik in den Beinen. Zudem hat er den Vorteil, dass er Linksfuß ist, da gibt es nicht so viele.“

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