Ein ehemaliger Fußballstar ist Bürgermeister von Verona

Ein ehemaliger Fußballstar ist Bürgermeister von Verona
Der 48-Jährige absolvierte 25 Länderspiele für Italien. In der Politik hat er nun neue Aufgaben.

Der ehemalige italienische Nationalspieler Damiano Tommasi wurde Bürgermeister seiner Heimatstadt Verona. Der 48-Jährige, der als Mittelfeldspieler zehn Jahre für AS Rom gespielt und von 1998 bis 2003 25 Länderspiele für die italienische Nationalelf absolviert hatte, gewann als Spitzenkandidat der sozialdemokratischen Partei (PD) die Stichwahl gegen Amtsinhaber Federico Sboarina mit 53 Prozent der Stimmen.

"Verona wartete auf diese Wende, jetzt stehen wir vor einer großen Verantwortung“, kommentierte Tommasi seine Wahl. Er sprach von einem „historischen Resultat“ für die Mitte-links-Kräfte in der traditionell eher rechtsorientierten Gemeinde Verona, die 257.000 Einwohner zählt.

Tommasis Sieg ist eine schwere Niederlage für die rechte Regierungspartei Lega um Ex-Innenminister Matteo Salvini, die in Verona jahrelang ihre Hochburg hatte. Die römische Tageszeitung La Repubblica sprach von dem "Wunder eines Außenseiters“, der wider Erwartungen die Wahlen gegen das Schwergewicht Sboarina gewinnen konnte.

Der sechsfache Familienvater Tommasi begann seine Spielerkarriere bei Hellas Verona, für die er zwischen 1993 und 1996 in der Serie B spielte. 1996 wechselte er in die Serie A nach Rom, wo er bis 2006 unter Vertrag stand. Von 2011 bis 2020 war er Chef der italienischen Fußballer-Gewerkschaft AIC.

Großer Wahltag

65 italienische Städte waren am Sonntag zu Stichwahlen aufgerufen. Dabei handelt es sich um die Gemeinden, in denen kein Bürgermeisterkandidat beim ersten Wahlgang am 12. Juni die 50-Prozent-Mehrheit erhalten hat. Gewählt wurde unter anderem in Görz, Monza, und Parma. Im friaulischen Görz schaffte der Mitte-rechts-Bürgermeister Rodolfo Ziberna die Wiederwahl.

In Monza und Parma siegten die Mitte-links-Kandidaten. Die Teilkommunalwahlen, zu denen ein Fünftel der italienischen Wählerschaft - etwa neun Millionen Personen - aufgerufen waren, sind die letzte Wahl vor den Parlamentswahlen im Frühjahr 2023.

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