Dragovic ist der Verteidiger der Saison
Der Sonntag war ein sehr erfreulicher für Aleksandar Dragovic. Mit einem 4:0-Sieg gegen Tabellenführer Grasshoppers Zürich verkürzte der Abwehrchef mit seinem FC Basel den Rückstand – der vor Kurzem noch zwölf Punkte betragen hatte – auf drei Zähler.
Nach dem Spiel nahm der 21-Jährige dann auch noch einen Brief mit froher Botschaft in Empfang. "Die Profispieler der Schweiz haben die Besten der Saison 2011/’12 gewählt. Es freut mich, Dir mitteilen zu können, dass Du in der Kategorie Best Defender den Golden Player Award gewonnen hast." Gezeichnet von Lucien W. Valloni, Präsident der Swiss Associaton of Football Players.
KURIER: Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Aleksandar Dragovic: Das ist eine große Ehre und ich habe mich sehr gefreut. Ich muss mich bei all den Jungs, die mich gewählt haben, bedanken. Ich bin wirklich stolz.
Haben Sie damit gerechnet?
Ehrlich gesagt überhaupt nicht, weil ich mir über solche persönlichen Auszeichnungen keine Gedanken mache. Mir ist viel wichtiger, dass wir jetzt mit der Mannschaft wieder erfolgreicher sind. Außerdem ist mein Image in der Schweiz leider ein bisserl angekratzt.
Weil Sie einen
Bundesrat bei der Cupsieger-Feier auf den Hinterkopf getätschelt und sich dann noch darüber lustig gemacht haben (Siehe Video)?
Ja, das war nicht besonders schlau von mir. Aber keine Angst, ich habe meine Lehren daraus gezogen.
Seither haben Sie auch bei den Schweizer Medien einen schweren Stand.
Das stimmt, der Blick schreibt vom Skandal-Ösi. Ich glaub’ nicht, dass ich mir das verdient habe. Aber ich versuche, dieses Image wieder aufzupolieren.
Da kommt so eine Auszeichnung wohl gerade recht.
Das kann man so sagen. Ich werde aber nicht in Euphorie verfallen.
Die Tatsache, dass es Ihre erste volle Saison im Ausland war, wertet die Auszeichnung auf.
Das stimmt, aber ich sehe das als Auszeichnung für die ganze Mannschaft. Wir haben eine sensationelle Saison gespielt, waren schon früh Meister und haben auch den Cup gewonnen. Bei so einer guten Mannschaft, die letzte Saison alle Gegner dominiert hat, tut man sich hinten als Verteidiger auch leichter. Außerdem muss ich mich auch noch um einiges steigern.
Wobei zum Beispiel?
Beim Offensiv-Kopfball zum Beispiel. Da bekomme ich immer wieder Chancen, hau’ sie aber nicht rein. Als Innenverteidiger mit 1,85 Metern Körpergröße darf man schon hin und wieder ein Kopftor machen.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Wir haben in der
Europa League noch die Chance, in die K.o.-Runde einzuziehen. Und außerdem will ich unbedingt noch ein drittes Mal Schweizer Meister werden. Beides können wir schaffen.
Wird es dann Ihre letzte Saison in
Basel sein? Arsenal und
Dortmund sollen Interesse bekunden. Dazu haben Sie jetzt den selben Manager wie
Marco Reus und
Mario Götze.
Das sind alles nur Spekulationen. Es ist nicht so, dass ich unbedingt weg muss. Mein Vertrag hier in Basel läuft noch bis 2015 und ich fühle mich nach wie vor wirklich ausgesprochen wohl in der Schweiz.
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