Dortmund verliert gegen Monaco
Noch nie war in Dortmund die Hymne "You will never walk alone", die stets vor den Heimspielen erklingt, so passend wie gestern. Die Zuschauer trällerten sie voll Inbrunst, als wollten sie den BVB-Spielern mitteilen, dass sie nicht allein durch diese schwere Situation schreiten müssen am Tag nach dem Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus.
Die Südtribüne war beim Viertelfinal-Hinspiel der Champions League in Gelb und Schwarz gehüllt, man hielt die Klubfarben hoch und feuerte die Mannschaft über 90 Minuten mit Gesängen an. Allein es half am Ende doch nicht ganz. Dortmund zollte den Geschehnissen Tribut und ist nun Außenseiter im Kampf um den Aufstieg.
Dabei setzte Dortmund den ersten Akzent mit einem Schuss von Aubameyang. Danach dominierte der Gast aus Monaco das Geschehen, weil er in der Defensive stets Überzahl herstellen und nach vorne mit Ballsicherheit und Tempo bestechen konnte. Sokratis zupfte Mbappé kurz am Trikot – Elfmeter, den Fabinho aber neben das Tor setzte (16.).
Monaco ließ nicht locker und wurde für den Aufwand belohnt, allerdings mit Hilfe der Unparteiischen, die beim 1:0 von Mbappé eine klare Abseitsstellung nicht erkannten. Bei Dortmund hatte Kagawa den Ausgleich auf dem rechten Fuß, doch er hatte kein Zielwasser geschlürft. Umso mehr sein verteidigender Kollege Bender, der im Stile eines Vollblutstürmers per Kopf traf, allerdings ins eigene Tor – 2:0 für Monaco, ein verdienter Zwischenstand.
Aufholjagd
Trainer Tuchel reagierte zur Pause und nahm beim Personal Wechsel vor. Und sogleich präsentierte sich Dortmund mit mehr Leidenschaft und erzeugte damit erstmals in dem Spiel Druck. Man kam nun öfters gefährlich in den Strafraum, Monaco wankte, fiel aber nicht. Vorerst.
Nun spielte Dortmund mit zwölf Mann, denn das Publikum trieb das Team lautstark nach vorne. Eine gefühlte Überzahl, die Erfolg zeitigte. Dembélé verkürzte nach einer schönen Kombination und Vorarbeit von Kagawa auf 1:2 (57.). Erst jetzt hatten die Dortmunder so richtig in das Spiel gefunden, drängten Monaco in die Defensive. Die Franzosen konnten somit ihr bis dahin so sicheres Kombinationsspiel nicht mehr praktizieren. Erst in der 76. spukte Monacos Geit wieder in der Offensive, als Falcao Goalie Bürki ausspielte, aber den Ball über das leere Tor hob.
Besser machte es Mbappé drei Minuten später. Einen Dortmunder Fehlpass nahm er dankend an und schlenzte den Ball mit seinen erst 18 Jahren im Stile eine Routiniers ins rechte Eck zum 3:1 für Monaco. Ein herber Schlag für den BVB, von dem man sich schnelle erholte. Im Finish verkürzte Kagawa sehenswert auf 2:3 (84.). Letztlich verlor Dortmund das Spiel, gewann aber ein wenig Alltag zurück.
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