Dortmund siegt nach Fußball-Krimi
In Top-Form befanden sich am Dienstag die Dortmund-Fans mit ihrer Choreografie vor Spielbeginn. Die Spieler machten es ihnen gleich und zogen mit einem 3:2 über Málaga ins Halbfinale ein. In einem Match, das nichts für schwache Nerven war.
80.000 Fans verfielen in der 25. Minute in Schockstarre, als Joaquin die Spanier in Führung brachte. Plötzlich war das 0:0 aus dem Hinspiel zu wenig für die Deutschen. Dortmund kontrollierte, wurde aber zunächst nicht gefährlich. Bis knapp vor der Pause, als Reus mit einer sensationellen Vorarbeit mit der Ferse Lewandowski in Position brachte, und der Torjäger eiskalt zum 1:1 abschloss.
Doch Malaga blieb gefährlich, Joaquin scheiterte gleich zwei Mal per Kopf nur knapp. Auf der anderen Seite hatten wiederum Lewandowski und Götze die Führung auf den Füßen. Dortmund warf am Ende alles nach vorne und hatte die Möglichkeiten zum Aufstieg, doch Reus und abermals Götze scheiterten an Goalie Willy Caballero. Wer die Tore nicht macht, bekommt zum Schluss noch eines: Eliseo traf aus einem Konter, aber auch aus Abseitsposition zum 2:1 für Málaga. Das war’s aber noch nicht. Es folgten 120 Sekunden, die in die Fußball-Geschichte eingehen werden wie 1999 zwischen Bayern und Manchester im Finale von Barcelona.
91. Minute: Reus trifft zum 2:2. Die Hoffnung lebt. 93. Minute: Der letzte Angriff der Dortmunder, plötzlich liegt der Ball Santana vor dem Fuß, der schiebt zum 3:2 ein. Allerdings: Dem entscheidenden Tor ging eine doppelte Abseitsstellung voraus, hätte daher nicht zählen dürfen.
Im Parallel-Duell hatte Real Madrid das Hinspiel 3:0 gewonnen, somit wurde das Rückspiel gegen Galatasaray zu einem netten Betriebsausflug nach Istanbul. Superstar Ronaldo traf dann auch noch in der 8. Minute zum 1:0. Es war Ronaldos 47. Treffer im 47. Pflichtspiel in der aktuellen Saison. Beeindruckend. Die Spanier legten dann den Schongang ein und wurden dafür von Galatasaray bestraft, Ebou, Sneijder und Drogba drehten das Spiel auf 3:1. Ronaldo verkürzte dann noch auf 2:3.
Poker um Messi
Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, dessen Ausgang erst am Spieltag bekannt gegeben werden soll. Kann Lionel Messi Barcelona gegen Paris Saint-Germain verstärken, oder findet das heutige Rückspiel ohne den besten Spieler der Welt statt? Der Argentinier hatte sich beim 2:2 in Paris am Oberschenkel verletzt, trainierte gestern aber schon mit der Mannschaft.
Borussia Dortmund - Malaga CF 3:2 (1:1)
Tore: Lewandowski (40.), Reus (91.), Santana (93.) bzw. Joaquin (25.), Eliseu (82.)
Hinspiel 0:0 - Dortmund mit Gesamtscore 3:2 im Halbfinale
Galatasaray Istanbul - Real Madrid 3:2 (0:1)
Tore: Eboue (57.), Sneijder (71.), Drogba (72.) bzw. Ronaldo (8., 93.)
Hinspiel 0:3 - Real Madrid mit Gesamtscore 5:3 im Halbfinale
Mittwoch:
Juventus Turin - Bayern München (Alaba, Hinspiel 0:2)
FC Barcelona - Paris St. Germain (Hinspiel 2:2)
Halbfinal-Auslosung am Freitag (12.00 Uhr) in Nyon; Spieltermine 23./24. April und 30. April/1. Mai
Finale am 25. Mai in London (Wembley-Stadion)
"Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und die Brechstange rausgeholt", meinte Dortmund-Trainer Jürgen Klopp nach dem nervenaufreibenden Match gegen Malaga. "Das war ein ganz großer Abend, den ich bestimmt nicht vergessen werde", sagte der Erfolgstrainer des BVB.
Klopp wusste, dass seine Truppe jede Menge Glück hatte. "Heute haben wir Nerven gezeigt. Wir haben wenig inspirierend Fußball gespielt. Wenn wir rausgeflogen wären, dann wären wir geflogen, weil wir einfach nicht gut waren."
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