Dortmund siegt im Derby gegen Schalke
Was ist das für eine Fußball-Welt, wenn - angeblich - erwachsene Männer sich auf T-Shirts outen und "Lieber Zicke statt Zecke" sein wollen? Oder wenn sie ihre Töchter lieber ins Puff schicken, bevor sie einen Sohn beim BVB spielen lassen?
Es ist die Fußball-Welt in Westfalen, die Welt der Erzrivalen Dortmund und Schalke 04. Nirgendwo in Deutschland ist die Fußball-Rivalität so groß wie zwischen den beiden Klubs, deren Heimstätten nicht einmal 30 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind.
Auseinandersetzungen zwischen den Fans gab es in den 1980er-Jahren, aber mittlerweile wird die Rivalität friedlich gelebt. Und mit Ironie: Die Königsblauen von Schalke (nach den Klubfarben benannt) verhöhnen die Schwarz-Gelben aus Dortmund wegen eben dieser Farbkombination als Zecken.
Zeckig
"Haut die Zecken weg", hörte Christian Fuchs in den letzten Tagen immer wieder von den Fans seines Klubs. Gelungen ist es Schalke am Samstag nicht, die Königsblauen verloren bei Dortmund 0:2 und waren damit noch gut bedient. Lewandowski und Santana entschieden das Revier-Derby, Dortmund übernahm zumindest bis zum sonntäglichen Bayern-Spiel die Tabellenführung.
Für den österreichischen Teamspieler war es sein erstes Derby mit Schalke. Er selbst hatte zuvor schon drei Mal in Dortmund gespielt und dabei nur ein Mal verloren. Auch diese Statistik half ihm nichts, Moritz Leitner, Deutscher mit österreichischer Mutter, spielte durch und ging als Sieger vom Platz.
Seit 1987 ausverkauft
Am Samstag war die Arena wieder einmal mit 80.720 Zuschauern ausverkauft. 4,2 Millionen Besucher sahen die bisherigen 78 Bundesligaspiele der beiden Teams, in Dortmund ist seit 1987 jedes Spiel ausverkauft. Nach dem 79. Derby in der Bundesliga ist die bisher ausgeglichene Bilanz zu Gunsten von Dortmund gekippt: 28:27, 24 Duelle endeten Unentschieden.
Als Gastmannschaft im Dortmunder Stadion anzutreten sei nicht einfach, sagt Schalke-Trainer Huub Stevens. "Wenn du auf die gelbe Wand spielst, musst du cool bleiben." Seine Schützlinge zeigten aber Nerven, schmissen diese gegen Ende auch weg.
Stevens' Kollege Jürgen Klopp sagte: "Vor so einem Spiel schießt das Adrenalin buchstäblich in die Adern." Mit dem Sieg setzen die Dortmunder nicht nur die Bayern unter Druck, sondern halten den Ruhrpott-Erzrivalen mit vier Punkten auf Distanz.
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