WM für Österreich Motivation auf dem EM-Kurs

Österreichs Teamchef Dominik Thalhammer sieht die USA als Favorit gegen Japan.

Dominik Thalhammer ist seit 2011 Cheftrainer des A-Teams und Sportlicher Leiter im Nationalen Zentrum für Frauenfußball. Für ihn war es eine Pflichtaufgabe, die Spiele bei der WM in Kanada im Fernsehen zu verfolgen. Für das Finale am Sonntag sieht er die USA im Vorteil. "Sie kommen auch viel über die Physis und Athletik. Und das Potenzial an Spielerinnen ist in den USA natürlich riesig", sagt er.

Die US-Damen warten trotz Potenzial aber schon seit 1999 auf einen WM-Titel. Vor vier Jahren haben sie das Finale in Deutschland gegen Japan verloren. Sonntag kommt es in Vancouver (Montag, 1 Uhr MESZ/live auf ORF Sport +) zur Neuauflage. Japan ging im Semifinale durch einen Elfer in Führung, England glich durch einen Elfer aus. Und in der 92. Minute fiel die Entscheidung durch ein Eigentor von Laura Bassett, die vor der einschussbereiten Yuki Ogimi retten wollte.

Breitenwirkung

"Japan hat zusammen mit Frankreich wirklich ordentlichen Fußball geboten", sagt Thalhammer. Frankreich ist im Viertelfinale ausgeschieden, war aber eine positive Überraschung der WM. Und war in der Qualifikation der Stolperstein für die Österreicherinnen gewesen. Obwohl erstmals 24 statt 16 Teams an der WM-Endrunde teilgenommen haben, waren nur acht europäische Länder dabei. Vor allem in Deutschland gab es Kritik an der Ausweitung aufgrund des Leistungsunterschieds. Thalhammer: "Wenn man den Frauenfußball entwickeln will, ist dieser Schritt wichtig. Man kann den Verteilungsschlüssel hinterfragen. In Europa gibt es viele Teams, die sich nicht so abschießen lassen wie die Elfenbeinküste." Die verlor gegen Deutschland 0:10.

Und Österreich? "Wir wollen zur EM 2017, das wäre für die Wahrnehmung sehr wichtig. Und es ist realistisch." Seit 2013 sind 16 statt 12 Teams bei einer EM. Ab September spielt Österreich gegen Norwegen, Wales, Israel und Kasachstan. Die acht Gruppensieger und sechs besten Gruppenzweite sind fix in den Niederlanden. Die restlichen beiden Gruppenzweiten spielen sich den letzten EM-Startplatz aus.

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