Die Corona-Tests kosten die Bundesliga einen Millionenbetrag

Die Corona-Tests kosten die Bundesliga einen Millionenbetrag
Liga-Vorstand Ebenbauer rechnet mit einem Betrag von 100 Euro pro Testkit. 200 pro Spiel seien nötig.

Nach dem grundsätzlichen "Ja" zu einer Weiterführung der aktuellen Fußball-Saison in der höchsten österreichischen Spielklasse ist nun die Bundesliga am Zug.

Die Liga solle ein Konzept für die oberste Spielklasse vorlegen, danach werde das Gesundheitsministerium die Rahmenbedingungen per Verordnung festlegen, meinte Sportminister Werner Kogler (Grüne) am Mittwoch.

Die Liga reagierte auf die Regierungspläne erfreut, das Konzept sei in Arbeit. „Wir arbeiten seit Wochen an einem Konzept, wie es möglich wäre, den Spielbetrieb unter allen Sicherheitsmaßnahmen für alle Beteiligten fortzuführen. Das ist ein lebendes Dokument, das noch mit den Clubs inhaltlich besprochen werden muss“, sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zur APA.

Regelmäßige Tests

Fix ist jedoch: Die Bundesliga wird für eine mögliche Wiederaufnahme der Saison tief in die Tasche greifen müssen. Denn für die notwendigen regelmäßigen Covid-19-Tests muss der Fußball selbst aufkommen.

Die Anschaffung der notwendigen Testkits ist kostspielig. Ebenbauer veranschlagte etwa 100 Euro pro Stück. „Wir reden von 200 Personen pro Spiel, die kurz vor dem Spiel getestet werden müssten."

Es sei auch klar, dass man sämtliche Personen, die mit dem Fußball zu tun haben, auch auf Antikörper testen müsse. Ebenbauer: "Und dann ist noch die Frage, wie viele Tests im Trainingsbetrieb notwendig sind. Wir reden hier auf jeden Fall von einem siebenstelligen Betrag, je nachdem, wie die Vorgaben der Gesundheitsbehörden aussehen.“

Zudem sollen die Tests nur angeschafft werden, wenn klar sei, dass in der Gesellschaft insgesamt ausreichend vorhanden sind. Auch ist derzeit unklar, wer die Tests durchführen wird.

Für Kontrolleure der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), die durch die Lockerung auch ihre Dopingkontrollen wieder verstärken, sei dies nicht nur wegen des Personalstands nicht machbar. „Das würde rechtlich eine Unmenge von Fragen aufwerfen. Das muss man definitiv ganz klar trennen, ein Kontrollteam wird beides nicht durchführen können“, sagte NADA-Chef Michael Cepic.

Kogler bat sich im Austausch zwischen Bundesliga, ÖFB und Gesundheitsministerium als Vermittler an. Die Liga wolle darauf zurückkommen, so Ebenbauer. „Wir wollen gemeinsam erarbeiten, unter welchen Voraussetzungen Spiele ohne Zuseher stattfinden müssten. Das bräuchten wir natürlich auch schnellstmöglich.“

Ähnlich verhält es sich den Vorgaben der betreffenden Verordnung, deren Details erst in Ausarbeitung sind. Unter welchen Bestimmungen der Trainingsbetrieb ab Montag durchgeführt werden darf, ist somit ebenfalls noch unklar.

Ehe der Ball überhaupt wieder über die Fernseh-Bildschirme rollen könnte, sei ein Zeitvorlauf notwendig. TV-Rechtehalter Sky, dessen Personal vorwiegend aus Deutschland stamme, müsse die Produktion erst wieder hochfahren, so Ebenbauer.

Grenzübergreifende Probleme sind auch bei Spielern, die derzeit bei ihren Familien im Ausland sind, zu befürchten. „Die müssten zunächst erst wieder in Quarantäne kommen - das hat alles Einfluss auf die sportliche Integrität“, sagte Ebenbauer.

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