Die Bilanzen: Austria tiefrot, Sturm wächst, halbe Liga im Minus

Trübe Aussichten für die Austria
Während Salzburg 32 Millionen Gewinn macht, gibt es bei mehreren Bundesligisten Finanzprobleme. Bei den Manager-Boni ist Sturm klar voran.

Jahr für Jahr müssen die Bundesligisten Ende November ihre Geschäftszahlen für die im Juni abgelaufene Saison bei der Bundesliga hinterlegen. Das erschreckend hohe Minus bei der Austria war unter den am spätesten eingereichten Bilanzen zu finden.

Der KURIER hat alle am Montag von der Liga veröffentlichten Finanzdaten durchforstet und ein Best-of mit zwölf spannenden Werten zusammengestellt. 

Zahlen, bitte!


186,8 Millionen

hat Salzburg eingenommen. Damit wurden die Erträge des Vorjahres noch einmal um 34 Millionen gesteigert. Mittlerweile verdient der Red-Bull-Klub in einem Jahr beinahe so viel wie alle elf Konkurrenten gemeinsam.

90,7 Millionen

beträgt das Fremdkapital beim LASK. Im Jahr davor waren es „nur“ 51,2 Millionen. Es ist also (über die Jahre) ein großer Stadionkredit zurückzuzahlen. Gleichzeitig konnten die Linzer mit der Stadioneröffnung auch das Eigenkapital auf 30,4 Millionen steigern.

73,6 Millionen

macht das Fremdkapital mittlerweile bei der Austria aus, noch einmal um 1,7 Millionen mehr als 2021/’22. Das drückt das Eigenkapital auf minus 20,7 Millionen.

46,5 Millionen

Umsatz machen Sturm zur neuen Nr. 2 der Liga vor Rapid (45,3 Mio.). Obwohl die Erträge innerhalb einer Saison um 18 Millionen gestiegen sind, fällt der Gewinn in Graz mit 2,0 Millionen moderat aus.

32,2 Millionen

Gewinn bei Salzburg erfreuen durch die fällige Steuer auch den Finanzminister. Insgesamt ist die Tendenz in der Liga aber negativ: Aus vier Vereinen mit einem Jahresminus wurden heuer sechs, also die Hälfte der Liga.

20,1 Millionen

an Personalaufwand bei Sturm ließen die Grazer auch in dieser Kategorie an der langjährigen Nr. 2 Rapid vorbeiziehen (18,4 Millionen). Dahinter folgen beinahe ex aequo der LASK mit 14,6 Millionen für Gehälter und die Austria, die ihre Personalkosten trotz der Schulden um 1,9 Millionen gesteigert hat.

8,5 Millionen

Personalkosten in Liefering zeigen erneut, dass der Abstiegskandidat der 2. Liga eigentlich nicht in diese halbprofessionelle Liga passt. Die Red-Bull-Filiale mit den künftigen Salzburg Stars wäre mit diesen Gehältern sogar in der Meistergruppe zu finden, auf Platz 6 in Österreich. Noch vor Klagenfurt (6,5 Millionen), WAC (6,3), Hartberg (6,3) und Altach (6,0).

6,9 Millionen minus

bei der Austria sind nach dem Horror-Ergebnis von 7,1 Millionen nur eine leichte Verbesserung bei den Violetten. Und das nach einem Herbst in einer Europacup-Gruppenphase. Ebenfalls tief in den roten Zahlen beim Jahresergebnis ist der LASK mit 3,7 Millionen.

3,0 Millionen

hat Sturm für Agenten und Spielervermittler neben den Ablösesummen zusätzlich bezahlt. Schon in der Vorsaison waren die Grazer mit 1,9 Millionen für diverse Manager klar die Nr. 1. Jetzt ist der Abstand zum LASK (0,7 Millionen), der Austria (0,66) und Rapid (0,58) noch einmal gewachsen.

Die Bilanzen: Austria tiefrot, Sturm wächst, halbe Liga im Minus

Sturm-Sportchef Schicker

1,9 Millionen minus 

in Klagenfurt als Jahresergebnis bei einem überschaubaren Umsatz von 8,7 Millionen zeigen, dass die Gesellschafter aus Deutschland weiter Millionen zuschießen müssen.

1,1 Millionen minus

in Hartberg erschrecken, weil die Erträge nur 7,5 Millionen ausmachen. Die Strategie von Markus Schopp, bald Transfererlöse zu erzielen, kommt sicher nicht zu früh.

0,76 Millionen minus

in Kapfenberg sind nach dem Verlust von 0,9 Millionen in der Vorsaison  ein Alarmsignal. Wie lange das ein klassischer Zweitliga-Verein mit nur 1,7 Millionen an Einnahmen pro Jahr noch durchhalten wird?

Kommentare