Di Stefano von eigenen Kindern verklagt

epa02476644 Real Madrid's Honorific Chairman, the former Argentinean soccer player Alfredo Di Stefano, attends the presentation of his book 'Alfredo Di Stefano. Historias De Una Leyenda' (Alfredo Di Stefano. Stories Of A Legend) , written by Enrique Ortego y Luis Miguel Gonzalez, during the presentation of the book at Santiago Bernabeu stadium's royal box in Madrid, Spain, 02 December 2010. EPA/JUAN M. ESPINOSA
Die Real-Legende will seine um 50 Jahre jüngere Managerin heiraten. Die Nachkommen fürchten um ihr Erbe.

Alfredo di Stéfano ist jemand, den man gemeinhin als Fußball-Legende bezeichnen kann. Der Argentinier mit spanischem Pass holte zwischen 1956 und 1960 fünf Mal in Folge den Europacup der Landesmeister mit Real Madrid. Im Laufe seiner Karriere gewann er insgesamt 14 Meisterschaften und wurde zehn Mal in diversen Ligen und Wettbewerben Torschützenkönig. Bei der FIFA-Wahl zum „Spieler des Jahrhunderts“ wurde er hinter Pelé, Beckenbauer und Cruyff Vierter.

Alfredo di Stéfano ist mittlerweile aber ein einsamer Mann, der im Juli 87 Jahre alt wird. 2005 starb seine Ehefrau Sara. Danach lebte Tochter Nannete bei ihm und kümmerte sich um den Vater. Nannete starb am 12. Dezember 2012. Anfang Mai kündigte di Stéfano in einem Interview mit der Zeitung El Mundo an, dass er seine Managerin Gina González heiraten wolle. Sie ist 50 Jahre jünger als er.

Seine fünf noch lebenden Kinder gehen nun vor Gericht. Sie hegen Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit ihres Vaters. Silvana, Alfredo, Helena, Sofía María und Ignacio haben einen Antrag gestellt, di Stéfano für geschäftsunfähig zu erklären. Ihren Antrag begründeten sie damit, dass sich die körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Vaters in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert hätten. Sie beantragten auch „vorbeugende Maßnahmen zum Schutz des Vermögens“. Anders formuliert: Sie fürchten, dass Papas Geld bei Gina landet.

Ein junges Herz

Di Stéfano gibt sich unbeeindruckt. „Ich heirate, weil ich das will und schon acht Jahre Witwer bin“, sagt er. „Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ich bin verliebt. Ich habe ein junges Herz.“ Die in Costa Rica geborene Juristin Gina González arbeitete als Stipendiatin der Stiftung Real Madrid. Beide kamen einander näher, als sie ihm bei der Überarbeitung seiner 2010 erschienenen Autobiografie „Alfredo di Stéfano. Geschichten einer Legende“ half. „Als das Buch fertig war, wollten wir uns nicht mehr trennen“, sagt er.

„Die, die Alfredo kennen, sehen die Beziehung mit der jungen Frau nicht gerne, aber sie geben zu, dass er glücklich ist“, schrieb die spanische Online-Zeitung La Información. Zu denen, die die Beziehung nicht gerne sehen, zählen aber nicht nur die Kinder. Real Madrid verweigerte Gina González zunächst den Zugang zur Ehrentribüne. Aber dann habe der Verein nachgegeben, weil Ehrenpräsident di Stéfano drohte, ohne sie nicht mehr zu den Spielen zu kommen, schrieb die Tageszeitung El País. Real Madrid selbst nimmt keine Stellung zu der Geschichte. „Das gehört zur Privatsphäre“, heißt es.

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