Deutschland trauert um seinen nächsten Fußball-Weltmeister
Der frühere deutsche Fußball-Weltmeister Bernd Hölzenbein ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das teilte sein Verein Eintracht Frankfurt unter Berufung auf die Familie am Dienstag mit.
Der 40-fache Nationalspieler erlag am Montag den Folgen einer langen, schweren Krankheit. Hölzenbein hatte im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande (2:1) einen Elfmeter herausgeholt und damit die Wende im Endspiel zugunsten des DFB-Teams eingeleitet.
War es ein Strafstoß oder eine Schwalbe? „Egal, wo ich bin, das kommt immer als Erstes“, berichtete Hölzenbein, den die ständige Konfrontation mit dieser Szene eine Zeit lang sehr genervt hat.
„Wenn dieser Elfmeter das Einzige ist, das von mir in Erinnerung geblieben ist, dann ist das schade“, sagte „Holz“, wie er in Frankfurt genannt wurde, einmal. Der Flügelspieler hatte bei der WM 1978 in Argentinien gegen Österreich eines seiner fünf Länderspieltore erzielt - die Partie in Cordoba ging allerdings mit 2:3 verloren.
Für die Eintracht absolvierte er von 1967 bis 1981 420 Bundesligaspiele. Den bisher letzten Titelgewinn der Frankfurter konnte Hölzenbein noch live mitverfolgen. Beim Europa-League-Triumph 2022 unter Trainer Oliver Glasner in Sevilla war das Club-Urgestein noch einmal mit dabei. Es war seine letzte große Reise mit der Eintracht.
Im aktiven Profifußball-Business war Hölzenbein schon länger nicht mehr aktiv, als Eintracht-Chefscout hörte der ehemalige Profi nach der Saison 2016/17 auf und begründete dies auch mit seinem hohen Alter und dem Stress. In der Corona-Zeit hatte er sich als Risikopatient schnell zurückgezogen und Abwechslung auf dem Laufband im Wohnzimmer, mit einer Yoga-App oder im Garten gefunden, wie Hölzenbein einst der „Bild-Zeitung“ erzählte.
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