Haaland-Spuk im Geister-Derby: Dortmund watscht Schalke ab

Bundesliga - Borussia Dortmund v Schalke 04
Der Norweger besiegelte das erste Bundesliga-Tor nach der Corona-Pause, Schalke kam im Revierderby unter die Räder.

Er ist wieder hier, in seinem Revier. Der Fußball kehrte in Deutschland zurück in die Stadien, die allerdings leer bleiben müssen. So auch beim Revier-Derby zwischen Dortmund und Schalke 04. Die 96. Bundesliga-Auflage des Duells feierte eine zweifelhafte Premiere, denn noch nie hatten bei diesem Klassiker die Fans gefehlt.

Mit gemischten Gefühlen gingen alle handelnden Personen in die erste Runde seit der Corona-Unterbrechung. Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke sprach gar von einem surrealen Ambiente im Stadion. Dort, wo stets 80.000 Fans ihre Mannschaft nach vorne schreien, konnte man diesmal sämtlichen Gesprächen zwischen Spielern und Trainer folgen. "Die Herangehensweise ist anders, wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass nichts los ist", sagte Watzke im Sky-Interview. Dafür durfte er die Schutzmaske unters Kinn schieben.

  • Eindrücke vom Bundesliga-Auftakt:
Haaland-Spuk im Geister-Derby: Dortmund watscht Schalke ab

Haaland-Spuk im Geister-Derby: Dortmund watscht Schalke ab

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TOPSHOT-FBL-GER-BUNDESLIGA-DORTMUND-SCHALKE

Bundesliga - FC Augsburg v VfL Wolfsburg

FBL-GER-BUNDESLIGA-LEIPZIG-FREIBURG

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Komisches Ambiente

Schalke-Trainer David Wagner, früher bei Dortmund als Nachwuchstrainer tätig, beging sein erstes Derby im Signal-Iduna-Park vor trister Kulisse. Er nahm es gelassen. "Die Rivalität zwischen den Klubs verändert sich ja nicht, es bleibt dennoch ein großes Spiel. Schade nur, dass es unter solchen Umständen stattfinden muss. Es hätte sich sicher ein anderes Ambiente verdient."

Vielleicht lag es ja tatsächlich an dem Fehlen der Fans in den Stadien, dass der erste Treffer des 26. Spieltags erst nach 29 Minuten fiel. Der Torschütze war weder eine Überraschung noch ein unbekanntes Gesicht. Der Ex-Salzburger Haaland brachte Dortmund im Revier-Schlager mit 1:0 in Führung. Er ist wieder hier, in seinem Revier. Das Lied von Marius Müller-Westernhagen passte als Motto perfekt zum Norweger.

Die Dortmunder bejubelten die Führung mit Anstand, weil mit Abstand, verzichteten auf Umarmungen, lediglich Haaland legte ein kleines Tänzchen auf den Rasen. Am Spielfeldrand freuten sich Trainer, Funktionäre und Ersatzspieler, jeder einzelne Jubelschrei bestens vernehmbar. Der Stadionsprecher feierte den Torschützen, danach schmetterte man die BVB-Hymne noch als akustische Unterstützung über die Lautsprecher.

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Selbiges Prozedere folgte beim 2:0 von Guerrero knapp vor der Pause und beim 3:0 durch Hazard knapp nach der Pause. Bemerkenswert war nur der Torjubel des Belgiers, der sich nach dem Treffer mit ausgebreiteten Armen vor der Südtribüne aufstellte. Anstatt sich von 20.000 enthusiasmierten Fans, der "Gelben Wand", feiern zu lassen, blickte Hazard diesmal auf eine große und sehr leere Tribüne. Haaland gefiel sich in Folge in der Rolle als Assistenz, als er Guerrero das 4:0 schön auflegte.

Nötiger Kompromiss

Die Erfahrung "Geisterspiel" machten auch einige Österreicher. Suttner und Stöger kamen mit Düsseldorf im Kellerduell mit Paderborn zu einem enttäuschenden 0:0, Grillitsch, Posch und Baumgartner verloren mit Hoffenheim daheim gegen Hertha BSC 0:3. Schlager und Trainer Oliver Glasner bejubelten mit Wolfsburg ein spätes 2:1 bei Augsburg, Leipzig mit Laimer in der Startelf enttäuschte mit einem 1:1-Remis gegen Freiburg.

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Im Abendspiel ebnete Alassane Plea Borussia Mönchengladbach mit dem zweitschnellsten Tor der Vereinsgeschichte den Weg zum erfolgreichen Neustart. Beim 3:1 (2:0)-Auswärtssieg gegen Eintracht Frankfurt traf der Franzose bereits nach 36 Sekunden. Marcus Thuram (7. Minute) und Ramy Bensebaini (73./Foulelfmeter) erzielten die weiteren Tore für die Borussia, die in der Tabelle mit 52 Punkten an RB Leipzig (51) vorbei auf Rang drei vorrückte. Die Hessen, für die André Silva (81.) traf, haben als 13. nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz.

Bei Frankfurt ließ Trainer Adi Hütter Hinteregger durchspielen, Ilsanker war  74 Minuten lang auf dem Platz. Bei Galdbach spielte Lainer durch.

An Geisterspiele wird man sich in Fußball-Europa in den kommenden Monaten gewöhnen müssen. Es geht um Millionen aus TV-Verträgen, um die Liquidität der Vereine zu sichern, es geht um eine Plattform, um Sponsoren ins richtige Bild zu rücken. The show must go on. Und dennoch werden die Fans hoffen, dass dieser Spuk bald vorbei ist.

  • Endstände:

Dortmund - Schalke 04 4:0 (2:0).
Tore: 1:0 Haaland (29.), 2:0 Guerreiro(45.), 3:0 Hazard (48.), Guerreiro (63.)

Leipzig - Freiburg 1:1 (0:1).
Tor:
0:1 Gulde (34.), 1:1 Poulsen (77.)

Hoffenheim - Hertha BSC 0:3 (0:0).
Tore:
 0:1 Akpoguma (58., Eigentor), 0:2 Ibisevic (60.), 0:3 Cunja (74.)

Düsseldorf - Paderborn 0:0 (0:0).

Augsburg - Wolfsburg 1:2 (0:1).
Tore:
 0:1 Steffen (43.), 1:1 Jedvaj (54.), Ginczek (91.)

Eintracht Frankfurt - Bor. Mönchengladbach 1:3 (0:2).

Tore: 0:1 Pléa (1.), 0:2 Thuram (7.), 0:3 Bensebaini (73./Foulelfmeter), 1:3 A. Silva (81.)

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