Bayern München fixiert Meistertitel
Mit einem 1:0-Sieg in Frankfurt, der trotz eines verschossenen Elfers von David Alaba zustande kam, ist vollbracht, was Uli Hoeneß bereits nach dem Sieg seiner Bayern gegen Dortmund im Cup-Viertelfinale am 27. Februar getönt hatte: „Jetzt sind die Machtverhältnisse wieder geradegerückt“, meinte der Bayern-Präsident schon damals.
Transfers
Überragt wurde alles vom teuersten Transfer in der Geschichte der Deutschen Bundesliga: Der Spanier Javier Martinez kam um 40 Millionen Euro aus Bilbao. Aber auch Mario Mandzukic (13 Mio., Wolfsburg) war ein Glücksgriff. 15 Tore in 21 Liga-Einsätzen erzielte der Kroate, der nebst seinen Volltreffern auch mit seiner Einsatzbereitschaft Mario Gomez auf die Bank degradierte. Wie der 26-Jährige die gegnerischen Verteidiger attackiert und damit Bälle erobert, wurde erst am Dienstag in der Champions League gegen Juventus wieder augenscheinlich.
Keine Baustellen
Erst 20 ist David Alaba und trotzdem nicht mehr wegzudenken. Österreichs zweifacher Fußballer des Jahres festigte diese Saison den Stammplatz, den er sich im Vorjahr auf der linken Abwehrseite erarbeitet hatte. Damit schloss Alaba auch eine jahrelange Baustelle: „Wir hatten immer Lahm auf der einen Seite und die Frage, wer auf der anderen verteidigt“, erinnert sich Regisseur Toni Kroos. Diese Frage hat Alaba beantwortet.
Trotzreaktion
Ein entscheidender Faktor für den Titelgewinn war mit Sicherheit auch die Jetzt-erst-Recht-Mentalität der Spieler nach den zwei an Dortmund verlorenen Titeln und der Niederlage im Champions-League-Finale. Eine Erfolgsgier, die in Dortmund nach zwei gewonnenen Meisterschaften und einem Cupsieg scheinbar nicht mehr ganz so ausgeprägt war.
Bilder vom Bayern-Jubel
Ergebnisse
Freitag, 05.04.2013
1899 Hoffenheim - Fortuna Düsseldorf 3:0
Düsseldorf: Almer auf der Bank
Samstag, 06.04.2013
Borussia Dortmund - FC Augsburg 3:2
Augsburg: Manninger im Tor.
Eintracht Frankfurt - Bayern München 0:1
München: Alaba spielte durch und verschoss Elfer (27.)
Bayer 04 Leverkusen - VfL Wolfsburg 1:1
Borussia Mönchengladbach - Greuther Fürth 1:0
Mönchengladbach: Stranzl gesperrt.
Werder Bremen - FC Schalke 04 0:2
Bremen: Arnautovic, Prödl spielten durch, Strebinger auf der
Bank, Junuzovic verletzt. Schalke: Fuchs ab 70.
Hamburger SV - SC Freiburg 0:1
Sonntag, 07.04.2013
1. FC Nürnberg - FSV Mainz 05 15.30
Hannover 96 - VfB Stuttgart 17.30
Borussia Dortmund ist endgültig als Meister entthront. Da half selbst ein 4:2-Heimsieg über den Tabellen-Sechzehnten Augsburg nichts. Der Double-Gewinner der Vorsaison ist aber zumindest auf bestem Wege in die Champions League. Bei den Augsburgern durfte der Salzburger Alexander Manninger nach überstandener Muskelverletzung erstmals seit Mitte März wieder das Tor hüten.
Nicht wirklich rosig sieht es beim Österreicher-Klub Werder Bremen aus. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Schalke könnte es sogar im Abstiegskampf noch einmal eng werden. Von Platz 16, und damit von einem Relegationsplatz, trennen die Norddeutschen sechs Runden vor dem Ende nur sieben Punkte.
Fatale Fehler
Nach der Verletzung von Zlatko Junuzovic trat Bremen gegen Schalke mit Sebastian Prödl in der Innenverteidigung sowie mit Marko Arnautovic rechts im offensiven Mittelfeld an. Beide boten durchschnittliche Leistungen. Die Hauptdarsteller kamen sowieso aus Gelsenkirchen. Nach einem Fehler von Werder-Verteidiger Lukimya sorgte Draxler nach 51 Minuten für die Führung. Auch beim 0:2 patzte Lukimya, in seinen Rückpass sprintete Raffael, der Marica bediente (69.).
Eine Minute später durfte übrigens auch Christian Fuchs wieder spielen, der Niederösterreicher ersetzte Draxler. Schalke spielte den verdienten Sieg am Ende sicher nach Hause, die Bremer wirkten vor allem in der Offensive harmlos.
David Alaba (Bayern-Spieler): "Das haben wir uns verdient über die letzten Monate hinweg. Wir freuen uns alle riesig."
Uli Hoeneß (Bayern-Präsident): "Wir haben eine überragende Saison gespielt. Selten hat die Mannschaft die Meisterschaft so dominant gewonnen. In all den vielen Jahren, die ich beim FCB bin, kann ich mich nicht erinnern, dass wir so überragend und so eindeutig schon sechs Spieltage vor Schluss Meister geworden sind. Da gebührt dem Trainer vor allen Dingen, aber auch der Mannschaft, ein riesiger Dank: Dass sie sich nie hat gehen lassen und dass man auch mit großem Vorsprung konsequent bis zum heutigen Tag gearbeitet hat. Ich kann kaum in Worte fassen, wie toll ich diese Meisterschaft empfinde."
Jupp Heynckes (Bayern-Trainer): "Ich habe heute zu meinen Spielern in der Besprechung gesagt, dass meine erste Meisterschaft das Emotionalste war, was ich erlebt habe. Neun Spieler sind zum ersten Mal deutscher Meister geworden, das hat man heute gemerkt. Es war wahnsinnig schwierig, nach dem Highlight gegen Juve wieder unsere Leistung abzurufen. Wir haben das Spiel mit etwas Glück gewonnen. Ich freue mich wahnsinnig. Natürlich ist das ein emotionaler Moment, ich bin nach 23 Jahren wieder deutscher Meister geworden. Damals war es aber etwas wärmer. Bei so kühlen Temperaturen bin ich noch nie Meister geworden - weder als Spieler noch als Trainer."
Philipp Lahm (Bayern-Kapitän): "Wir wollten heute einfach unbedingt gewinnen und unsere Serie ausbauen und den Meistertitel sicher machen. Das ein oder andere Bier wird heute sicher aufgemacht. Noch sind wir nicht am Ende. Es ist noch ein weiter Weg, wir haben noch große Ziele. Wir haben noch ein paar Rekorde vor uns, da wollen wir noch den einen oder anderen knacken. Dann steht man absolut verdient oben. In der Defensive haben wir diese Saison besser gearbeitet. Wir haben auch einen Lauf gehabt."
Jürgen Klopp (Dortmund-Trainer): "Herzlichen Glückwunsch an die Bayern. Jupp, das war eine außergewöhnliche Saison. Deine Mannschaft hat fast alles richtig gemacht. Ich hoffe, wir können den Abstand in der kommenden Saison ein wenig geringer gestalten."
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