Der Teamchef im Fokus: Was kann Foda dafür?

Im Fokus: Franco Foda
Österreich hatte kein schnelles Umschalten nach Ballgewinn und war schlecht bei Defensiv-Standards.

Der ÖFB hat mit der Bestellung von Franco Foda einen taktischen Kurswechsel vorgenommen. Ob den Entscheidungsträgern bewusst war, dass der Deutsche einen ganz anderen Fußball spielen lässt, als Marcel Koller?

Noch vor einem knappen Jahr haben sich darüber nur Wenige Gedanken gemacht. Fodas Linie wurde im Team durchgezogen und funktionierte. Fünf Spiele, fünf Siege gab es zu Beginn der neuen Ära. Selbst Deutschland wurde besiegt. Beim erschreckenden Auftritt in Israel musste man aber feststellen, dass Fodas Philosophie keine Umsetzung mehr fand.

Kaum Angriffspressing

Das unter Koller erfolgreiche Angriffspressing hat der 52-Jährige minimiert. Gerade in Israel wäre es aufgrund der Unsicherheiten der Gastgeber im Spielaufbau aber ein probates Mittel gewesen.

Foda denkt destruktiver, lässt gerne tiefer verteidigen und schnell umschalten. Am Sonntag gelang das nicht. Das ÖFB-Team hatte im Mittelfeld und in der Abwehr eine Vielzahl an Ballgewinnen. Danach fehlte jedoch Geschwindigkeit. Die Spieler trabten oder spazierten nach der Balleroberung. Weil das so bestimmt nicht einstudiert worden war, muss der Teamchef deutlicher werden oder Spieler finden, die seine Vorstellungen auch umsetzen.

Ein zweites Manko in den jüngsten zwei Partien war das Verhalten bei Standardsituationen in der Defensive. Sowohl gegen Polen als auch in Israel kassierte man so ein Gegentor. Beide Male blieben gewisse Räume ungedeckt.

Besser funktionierten die Standards in der Offensive. Etwa, als Aleksandar Dragovic vor der Pause zwei Mal per Kopf nur knapp scheiterte.

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