Der Bundesliga-Auftakthit war ein Festspiel ohne Salzburger

Auffälliger Jungbulle: Håland (li.) beeindruckte Freund und Feind.
"Tagebuch": Rapid-Kapitän Stefan Schwab war der einzige gebürtige Salzburger auf Seiten des Gegners.

Ist die oft als Gurken- oder Kasperlliga verspottete oberste österreichische Spielklasse besser als ihr Ruf? Zumindest das trotz Saunatemperatur beeindruckend schnelle Auftaktspiel zwischen Rapid und Salzburg vor 24.200 Augenzeugen in Wien-Hütteldorf berechtigt zu dieser Frage.

Die erste Erkenntnis

Die Salzburger haben trotz der Abgänge von Schützenkönig Munas Dabbur, der Nationalspieler Stefan Lainer, Xaver Schlager, Hannes Wolf plus Trainer Marco Rose auf Anhieb wieder nebst individueller Klasse Teamwork demonstriert. Wobei die Bezeichnung „Salzburger“ für Red Bulls Multi-Kulti-Truppe (Spieler aus elf Nationen im 18er-Kader gegen Rapid) ein bissel irreführend ist, lief doch im Eröffnungsschlager mit Rapid-Kapitän Stefan Schwab der einzige gebürtige Salzburger auf Seiten des Gegners ein.

Die ersten Tore

... in der neuen österreichischen Liga-Saison erzielten Japaner. 1:0 durch Takumi Minamino, 2:0 durch den eingetauschten Masaya Okugawa. Wobei die Entstehungsgeschichte zum 1:0 sogar den sonst mit Lob eher sparsamen Ehren-Rapidler Franz Hasil beeindruckte. „A Weltklasseaktion“, sagte der ehemalige Fußball-Weltcupsieger (1970 mit Feyenoord). Am heutigen 28. Juli wird Hasil 75 Jahre alt.

Der erste Pechvogel

... der 45. Liga-Saison heißt Richard Strebinger, der bei seiner vergeblichen Rettungsaktion vom Knie des (schuldlosen) Torschützen Minamino am Kopf getroffen wurde. Worauf Salzburgs Klubarzt einer der ersten Helfer beim Rapid-Tormann an der Unglücksstelle war. Das sollte in Zeiten ausufernder Rivalität auf den Rängen nicht unerwähnt werden.

Die erste KURIER-Note 1

... erhielt der 19-jährige Norweger Erling Braut Håland von Red Bull. Der 1,91 Meter große Stürmer macht dem Namen des Klubsponsors körperlich alle Ehre, ist aber auch stark am Ball. Er wird dem in Hütteldorf anwesenden Werder-Bremen-Sportdirektor Frank Baumann sicher aufgefallen sein. Obwohl dessen Interesse in erster Linie Rapids Nummer Zehn alias Thomas Murg galt.

Die erste Verwarnung

... gab’s erst einen Tag nach dem Liga-Auftakt – für Nemanja Rnic vom ersten Tabellenführer bei Wolfsbergs 3:0 gegen Admira. Am Vorabend war im Rapid-Stadion Referee Alexander Harkam ohne gelbe Karte ausgekommen. Konträr zu Profi-Pfeifen in Spanien, Italien, England, Deutschland beschränkt sich Harkams Arbeitsbereich nicht allein auf Fußball. In Graz-Jakomini hatte der Justizwachebeamte u.a. Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig zu beaufsichtigen.

Der erste Auftritt

... vom 70-fachen Nationalspieler Marc Janko als Experte am Sky-Mikrofon (bei RapidSalzburg) fiel überzeugend aus. Kritisch doch nie beleidigend – ein Spagat, der manch Medienprofi nicht gelingt.wolfgang,.winheim

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