Dank der Millionen aus Saudi Arabien: Der Aufstieg von Newcastle

Dank der Millionen aus Saudi Arabien: Der Aufstieg von Newcastle
Seit zwei Jahren wird Newcastle United mit Millionen aus Saudi-Arabien unterstützt. Die Folgen davon bekamen die Stars von Paris Saint-Germain zu spüren.

Zwei Jahre nach dem aufsehenerregenden Verkauf an saudische Investoren sorgte Newcastle United für einen Paukenschlag. Die „Magpies“ schossen Paris Saint-Germain am Mittwochabend in der Champions League mit 4:1 aus dem Stadion. Die Engländer feierten den ersten Erfolg in der Champions League seit 20 Jahren und schlugen den Kurs Richtung Achtelfinale ein. Für PSG hat es eine Niederlage in dieser Höhe zuletzt 2004 gegen Chelsea (0:3) gesetzt.

„Wenn sie jemals eine Entschuldigung brauchen, nicht zur Arbeit zu erscheinen, dann jetzt“, sagte Torschütze Sean Longstaff mit Blick auf die euphorisierten Fans. Der aus Newcastle stammende Mittelfeldspieler war fünf Jahre alt, als die „Elstern“ zuletzt ein Heimspiel in der Champions League bestritten hatten. Damals stand Klub-Idol Alan Shearer noch auf dem Rasen. Das Comeback fiel fulminant aus. Wurde das Aufeinandertreffen mit Kylian Mbappe und Kollegen als Test für die Mannschaft von Trainer Eddie Howe angesehen, bestand diese ihn mit Bestnote.

Nach zwei Runden führt Newcastle die Tabelle mit vier Punkten vor PSG (3), Milan (2) und Dortmund (1) an. Die Mailänder und der weiter ohne den verletzten Marcel Sabitzer spielende BVB trennten sich am Mittwoch 0:0.

Die kritischen Stimmen sind leiser geworden. Seit der Übernahme geht es für die Schwarz-Weißen aufwärts. Der kurz darauf als Trainer geholte Howe stabilisierte eine personell verstärkte Mannschaft. In der Saison 2022/’23 konnte sich Newcastle nach weiteren Transfers in der Premier League schon oben festsetzen. Als Vierter schaffte der vierfache englische Meister (zuletzt 1927) die Qualifikation für die Champions League.

Luis Enrique war geknickt

Beim 0:0 in Mailand war Newcastle als schwächere Mannschaft noch gut bedient. Die nunmehrige Steigerung überraschte. „Wir wollten wir selbst sein und dann sehen, was dabei rauskommt“, sagte Howe. „Vier Tore zu erzielen, hätten wir jetzt nicht erwartet“, sagte der 45-Jährige. Sein Gegenüber Luis Enrique war indes geknickt. „Ich bin verantwortlich dafür, was heute Abend hier passiert ist“, sagte der Cheftrainer der schwer geschlagenen Franzosen. Er bezeichnete das Resultat als „fair“.

Freude in Riad

Newcastles Erfolg über die seit Jahren von Katar alimentierten Pariser wurde auch in Riad genüsslich registriert. Das Königreich und das Emirat sind nicht in Freundschaft verbunden. In Nordengland engagiert sich Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman seit Oktober 2021. Das zu diesem Zeitpunkt am vorletzten Tabellenplatz liegende Team wurde für mehr als 300 Millionen Euro an den Investmentfonds des Königreichs verkauft. Von den Fans wurde die Übernahme als Startschuss in eine neue Ära gefeiert, andere kritisierten die Menschenrechtslage im Land.

Kommentare