Kevin Danso über Toulouse: "Ein Remis traue ich dem LASK zu"

Lens-Abwehrchef Danso (re.) stoppte Arsenal-Stürmer Gabriel Jesus
Die Überschneidungen von Toulouse mit dem österreichischen Fußball sind überschaubar. Immerhin wurde in der südfranzösischen Stadt mit 500.000 Einwohnern ein WM-Spiel des ÖFB-Teams ausgetragen. Toni Polster verhinderte am 11. Juni 1998 im Stadium Municipal gegen Kamerun einen Fehlstart in Österreichs bislang letzte WM-Endrunde, der Goalgetter traf in der Nachspielzeit zum 1:1.
Drei Monate später wurde Kevin Danso geboren. 25 Jahre später tritt der LASK im mittlerweile renovierten Stadion für 33.000 Fans des aktuellen Cupsiegers an.
„Toulouse kann beides: gut und schön kombinieren, aber auch den schnellen Angriff über ein, zwei Stationen“, warnt Danso die Linzer vor dem Europa-League-Spiel (21 Uhr).
Fast immer beteiligt: Mittelstürmer Thijs Dallinga. „Ein richtig starker Stürmer. Er sichert die Bälle, legt gut ab und trifft auch am öftesten. Dallinga ist eiskalt“, erklärt der Teamverteidiger im KURIER-Gespräch über den 23-jährigen Schlüsselspieler aus den Niederlanden.

Toulouse setzt noch stärker als der LASK auf Legionäre, 22 tummeln sich im Kader. Die ganz großen Stars sucht man in einer der billigeren Mannschaften Frankreichs jedoch vergeblich.
Danso: „Sie kommen übers Kollektiv und sind sehr gut eingespielt. Ein Remis trau ich dem LASK aber trotzdem zu.“
Höhepunkt für die Fans
Für die Linzer ist es erst die zweite Partie gegen einen Klub aus der immer stärker werdenden Ligue 1. 1995 gab es im UI-Cup in Metz ein 0:1.
Ganz anders als bei der schiefgegangenen LASK-Generalprobe in Wolfsberg (1:2) wird die Atmosphäre gegen die Violett-Weißen sein. Auf Toulouse wartet 16 Monate nach dem Wiederaufstieg ein echter Höhepunkt.
„Die Fans sind super, richtig laut“, weiß der Lens-Abwehrchef aus eigener Erfahrung. „Sie haben ein schönes Stadion in einer schönen Stadt, in der auch der Rugby-Verein eine große Rolle spielt“, erzählt der gebürtige Voitsberger.
Für den Weg zum Europa-League-Heimspiel nutzte Toulouse die Gunst einer glücklichen Cup-Auslosung perfekt und putzte dann im Finale Nantes mit 5:1, in der Liga werden mit Platz 11 aktuell die Erwartungen erfüllt.
Arsenal-Sieg nur der Anfang?
Gegen Toulouse gelang übrigens Kevin Danso mit Lens (2:1) nach einem schwachen Saisonstart die Wende: „Seither haben wir alles gewonnen.“
Der vorläufige Höhepunkt war das 2:1 gegen Arsenal in der Champions League am Dienstag, Danso organisierte die Dreierkette gewohnt souverän.
„Das 2:1 war sogar verdient. Ich wusste immer, dass wir zu Hause nur ganz schwer zu schlagen sind. Und wenn wir so auftreten, können wir auch alle besiegen“, ist Danso begeistert.

Immerhin waren die „Gunners“ seit Mai in Pflichtspielen ungeschlagen.
Anhaltende Schmerzen
Was bisher nicht bekannt war: Der 25-Jährige laboriert seit Saisonbeginn an Knieproblemen und absolviert das KURIER-Interview zwischen weiteren Behandlungen.
War die unüblich fehlerhafte Leistung gegen Moldau (1:1) eine Folge der Schmerzen? „Ich suche nie Ausreden und war gegen Moldau einfach nicht gut.“
Für die anstehenden Qualispiele gibt der ÖFB-Legionär Entwarnung: „Seit zwei Wochen geht es mit dem Knie besser. Ich freue mich schon sehr auf das Team.“
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