Coronavirus-Krise: Die UEFA sagt alle Juni-Länderspiele ab

FILE UEFA Champions League
Nach einer Konferenz der 55 UEFA-Mitgliedsverbände gibt es aber keinen fixen Zeitplan, wie es im Fußball weitergehen soll.

Länderspiele verlegt, Europacup-Partien weiter vertagt - die UEFA macht im Termin-Puzzle zur Rettung der Saison während der Coronavirus-Pandemie den Weg für die nationalen Ligen frei. Nach der nächsten kontinentalen Notfall-Sitzung verkündete die Europäische Fußball-Union am Mittwoch, dass die für Juni geplanten Auftritte der Nationalteams „bis auf Weiteres“ verschoben werden.

Neue Termine für die Fortsetzung der Saison in Champions League und Europa League gibt es ebenfalls nicht. Einem Bericht des ZDF zufolge sollen die internationalen Wettbewerbe sogar erst wieder im Juli aufgenommen und im August die Sieger gekürt werden. Dies würde die notwendigen Freiräume schaffen, damit die nationalen Bewerbe in diesem Sommer doch noch zu Ende gespielt werden könnten.
 

In der Videokonferenz besprachen die Generalsekretäre aller 55 UEFA-Mitgliedsverbände das weitere Vorgehen, darunter auch Generalsekretär Thomas Hollerer für den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB).

Nach einer Entscheidung des Exekutivkomitees des Kontinentalverbands wurden auch die Termine für alle UEFA-Klubwettbewerbe der Saison 2020/21 bis auf Weiteres verschoben. So startet das Zulassungsverfahren beispielsweise nicht wie geplant - auch dies ermöglicht eine längere Saison in den nationalen Ligen. Einen fixen Terminplan wie es nun im europäischen Fußball gibt es allerdings keinen.

Die UEFA hatte bereits zuvor die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verlegt. Nun finden auch die beiden ÖFB-Länderspiele gegen England (2. Juni, Wien) und Tschechien (9. Juni, Prag) nicht zu den ursprünglich geplanten Terminen statt. Die Playoffs zur Qualifikation der letzten EM-Teilnehmer, die auch im Juni vorgesehen waren, müssen nun neu terminiert werden.

Transferfrage

Offen bleibt unter anderem die Frage, wie mit bereits beschlossenen Transfers zum 1. Juli oder am 30. Juni auslaufenden Verträgen verfahren wird. Hierzu berät sich derzeit eine Arbeitsgruppe des zuständigen Weltverbands FIFA

In Österreich könnte man diesbezüglich schon weiter sein. Ligavorstand Christian Ebenbauer betont gegenüber dem KURIER, dass sich „die überwiegende Anzahl der Spielerverträge automatisch bis zum Saisonende verlängert. Es ist gut und wichtig, dass wir diese Regelung schon vor Jahren mit der Spielergewerkschaft im Rahmen eines  Musterspielervertrages akkordiert haben.“ 

Allerdings sind alle Verbandsregelwerke auf den  30. Juni eines jeden Jahres ausgerichtet. Es müssten also für Spiele im Juli oder gar August „einvernehmliche Lösungen zwischen der FIFA, UEFA, den Verbänden, den Ligen und  Spielern getroffen werden“. Betroffen wären nämlich auch Vorverträge oder Leihverträge. Ebenbauer setzt bei diesem Problem auf „unsere gute Sozialpartnerschaft“, mit der  Spielergewerkschaft sollte eine einheitliche Vorgangsweise gefunden werden.

Zuletzt waren die ursprünglich Ende Mai geplanten Endspiele in der Champions League und Europa League wegen der Coronavirus-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Das Finale in der Königsklasse sollte ursprünglich am 30. Mai in Istanbul steigen, das Endspiel in der Europa League am 27. Mai in Danzig.

Von der Verlegung ist auch die Champions League der Frauen betroffen, wo der Sieger am 24. Mai in der Generali Arena in Wien ermittelt werden sollte. Wegen der Corona-Krise sind die beiden europäischen Klubbewerbe derzeit ausgesetzt. In der Champions League müssen noch vier Achtelfinal-Rückspiele gespielt werden, in der Europa League konnten nur sechs von acht Achtelfinal-Hinspielen stattfinden.

ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer sagt zur Entscheidung der UEFA: "Es ist wichtig, dass wir jetzt für die Juni-Länderspiele Klarheit haben und planen können. Durch die Verschiebung der Spiele haben wir mehr Möglichkeiten, um die nationalen Ligen mit entsprechendem Vorlauf im Trainingsbetrieb zu Ende spielen zu können. Dieses Zeitfenster läuft bis Anfang August." 

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