Sturm Graz ist nach dem 0:3 gegen Lille fast schon ausgeschieden

Sturm Graz ist nach dem 0:3 gegen Lille fast schon ausgeschieden
Der Vierte der französischen Liga ließ den Grazern im Achtelfinalhinspiel in Graz keine Chance und siegte verdient mit 3:0. Manprit Sarkaria verletzte sich schwer.

Nun kam sie doch, die erste Pflichtspiel-Niederlage in diesem Jahr für Sturm. Und sie wurde von der bitteren Erkenntnis begleitet, dass die Steirer gegen  OSC Lille chancenlos waren. Die technisch starken Franzosen gewannen das Achtelfinal-Hinspiel der Conference League klar mit 3:0.

Sturm musste auf die Dienste von Prass verzichten, ihm schmerzt der Hüftbeuger. Schmerzen bekamen eingangs auch die rund 15.000 Zuschauer (Lille brachte ja nur 200 mit), die ballsicheren Franzosen dominierten. Während die Steirer sich unaufhaltsam weiter den Fangesängen hingaben, hätte für die elf Spieler wohl am besten der Gefangenenchor aus Nabucco gepasst, sie konnten sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Erst in der 16. Minute durfte Gästegoalie Chevalier einen ungefährlichen Ball aus der Luft greifen.  

Bei den Grazern erwachte erst allmählich der Offensivgeist, das Match verlagerte sich langsam auf den ganzen dafür gedachten Arbeitsplatz. Nachdem Lilles Topstürmer David eine Chance vorfand, wurde auch Sturm durch Stankovic gefährlich.

Sturm Graz ist nach dem 0:3 gegen Lille fast schon ausgeschieden

David, der Goliath

Dennoch hatte sich die Führung des Vierten der Ligue abgezeichnet, Jonathan David bewies, warum in Frankreichs Torschützenliste nur Mbappé  vor ihm liegt: Nach einem Pass des erst 16-jährigen Bouaddi traf der Kanadier ins lange Eck (28. Minute). Nur sechs Minuten später rettete Sturm-Goalie Jaros mit einer Glanztat bei einem Kopfball des frei stehenden Isländers Haraldsson. Allerdings hätte Sturm im Gegenzug fast ausgeglichen, auch da verhinderte der  Tormann einen Treffer – Chevalier parierte eine Chance von Sarkaria  prächtig. Noch bitterer: Der Stürmer verletzte sich bei dieser Aktion am Knöchel und wurde ausgetauscht. Nach dem Spiel kam die schlimme Diagnose: Bruch im Außenknöchel, der eine Operation nötig macht und somit das Saisonende bedeutet.

Nach der Pause war Lille bald wieder die überlegene Elf. Zunächst rettete noch Jaros bei einer Chance von David, der Goalgetter traf aber dann kurz darauf in der 51. Minute. Zunächst traf Haraldsson die Latte, den Abpraller verwertete David.

Sturm leistete sich zu viele Abspielfehler, Lille hätte zu diesem Zeitpunkt höher führen können, hätten sie die teilweise herrlichen Kombinationen konsequenter zu Ende gespielt. Praktisch aus dem Nichts fiel beinahe der Anschlusstreffer, ein Schuss von Kiteishvili landete auf der Latte.  Dafür traf Edon Zhegova mit einer eigentlich angedachten Flanke  zum 3:0 ( 71.). 

Dass alles entschieden war, dafür sorgte Lille-Trainer Fonseca, der seine Besten raus nahm. Mit Lille gewann die technisch bessere Elf. 

Rückspiel? Die Grazer brauchen ein Wunder. 

Sturm spielt aber in Lille. Nicht in Lourdes.

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