Später Ausgleich in Banja Luka: Rapid verschenkte gegen Borac den Sieg

Ganz nah dran war Rapid, beim ersten Europacup-Achtelfinale seit 1997 (gegen Lazio Rom) einen großen Schritt Richtung erstes Viertelfinale seit dem legendären Frühjahr 1996 zu machen. Doch Borac Banja Luka darf weiter von der Sensation träumen, im Hinspiel der Conference League vergab Rapid in der Nachspielzeit den an sich verdienten Sieg. Mit einem 1:1 bleibt es am Donnerstag spannend.
Während einige Fan-Busse der Rapidler noch an der Grenze festgehalten wurden, zogen die Borac-Fans zu ihrem Block. Böller, Raketen, Bengalen – alles, was die Polizei verboten hätte, wurde abgefeuert und teilweise auch Richtung Ordnungskräfte geworfen. Balkan-Insider blieben ruhig: „Eh normal da.“
Jansson fehlte erneut
Jedenfalls nicht wie geplant fiel die Aufstellung aus. Bei Jansson tut seit dem Altach-Spiel eine Schulter weh, er wurde zur Vorsicht nicht nominiert und musste durch Wurmbrand ersetzt werden. Mit Seidl nahm der Kapitän auf der Bank Platz, Radulovic lief erstmals von Beginn ein.
„Keinen Hurra-Fußball“ hatte Klauß vom bosnischen Doublesieger erwartet. Doch die Hausherren überraschten, angetrieben von den euphorischen Anhängern, mit viel Offensivgeist. Und so ging es ziemlich wild hin und her. Nach einer halben Stunde gab es bereits ein Dutzend Abschlüsse, fair aufgeteilt, aber mit einem Gefahrenplus für Banja Luka.
Die Gäste hatten sich etwas überlegt, um den vielen harten Mann-gegen-Mann-Duellen zu entgehen: Beljo ließ sich oft nach hinten in den freien Raum fallen, Cvetkovic sprintete mit dem Ball am Fuß öfters mit nach vorne. Beides brachte noch nicht den durchschlagenden Erfolg. Aber Rapid hat noch ein Atout: Die Dribbelstärke von Wurmbrand.
Wunderbar setzte sich der linke Flügel gegen Meijers durch und spielte für Dion Beljo auf. Der Kroate zielte mit links ganz genau und traf direkt ins Kreuzeck (34.).
Selbst nach der Führung konnte Rapid das Spiel nicht beruhigen. Das brachte Klauß auf die Palme, der Auer ausführlich schimpfte und zur Pause durch Schöller ersetzte.
Der ebenso fehlerhafte Grgic verursachte direkt vom eigenen Ankick weg die nächste Borac-Chance, Hedl hielt nach 16 Sekunden. Die beste Rapid-Chance bereitete wieder Wurmbrand vor, Bolla traf das Außennetz (54.).
Grüner Chancenwucher
Erst jetzt wurde Rapid ruhiger. Beljo hatte nach feinem Haken das 0:2 auf dem Fuß, verfehlte per Außenrist aber (68.). Nach perfekter Vorarbeit des Stürmers hatte Sangare einen echten Hunderter. Anstatt sich das Eck auszusuchen, schoss der Dauerläufer unbedrängt aus zehn Metern vorbei (78.).
Einen Elfmeter für Rapid kassierte der VAR wegen Abseits, ein Cvetkovic-Tor wegen Handspiels. Es sollte noch schlimmer kommen: Statt 0:2 stand es nach 92 Minuten 1:1. Sangare hatte einen Schuss geblockt, Vukovic verwertete den Handelfmeter. Beljo vergab die letzte Chance (94.).
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