Chelsea und seine neuen Besitzer: Der Milliardär hat es schwer

US-Amerikaner in England: Todd Boehly (Mitte)
Die Gruppe um Todd Boehly hat mit Trainerwechsel und Rekordtransfers erste Akzente gesetzt. Doch der Amerikaner stößt in England auf (kulturelle) Probleme.

Wer den englischen Fußball revolutionieren will, der steigt schnell jemandem auf die Füße. Das könnte Todd Boehly in den vergangenen Tagen mitbekommen haben. Sein jüngster Vorschlag, ein „All-Star-Game“ der Premier League zu veranstalten, bei dem die besten Spieler aus den verschiedenen Klubs aus dem Norden gegen jene aus dem Süden antreten, stieß in der Wiege des Fußballs auf großes Unverständnis.

Dabei wollte Todd Boehly, der den FC Chelsea im Mai mit einem finanzstarken Konsortium für einen Preis von 2,5 Milliarden Euro übernommen hat, als glühender Fan des „echten“ Fußballs gesehen werden: „Kaum zu glauben, dass American Football den Begriff Football überhaupt benutzen darf“, hatte der US-Amerikaner 2019 in einem Interview mit dem US-Medium Bloomberg gesagt.

Und: „Fußball ist der größte Sport der Welt.“ Damals – noch vor der Corona-Pandemie und dem offenen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine – hatte der Unternehmer dem Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch bereits ein Kaufangebot über 2,2 Milliarden Pfund unterbreitet. Ohne Erfolg. Doch schon damals versuchte sich der Mann aus Übersee, mit dem ungeliebten Akzent, als glaubhafter Fußball-Fanatiker zu positionieren.

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