Champions League: Wolfsburgs Frauen fordern Barcelona

Women's Champions League - Semi Final - Second Leg - VfL Wolfsburg v Barcelona
34.120 Zuschauer sorgen heute in Eindhoven für das erste ausverkaufte Endspiel der Geschichte.

Das Finale am Samstag im Philips Stadion in Eindhoven, das 34.120 Zuschauer fasst, ist das erste Endspiel der Champions League – die seit 2009/’10 unter diesem Namen ausgetragen wird – das ausverkauft ist. Wie im Vorjahr sind die Frauen von Barcelona in der Favoritenrolle (verloren 1:3 gegen Lyon), diesmal heißt der Gegner Wolfsburg (Samstag, 16 Uhr, live ZDF und DAZN). Für das Finale kostete die teuerste Kategorie an Tickets 25 Euro – bei den Männern in Istanbul muss man 690 Euro zahlen.

Vor einem Jahr hatte Barcelona Zuschauer-Weltrekorde im Viertel- und Semifinale mit über 90.000 Fans im Bernabeu-Stadion aufgestellt. Diese Saison waren die Eintrittspreise angehoben worden, dennoch kamen 72.262 Fans gegen Chelsea und bescherten dem Verein Einnahmen von rund 1,2 Millionen Euro. Die blieben den Frauen, die wirtschaftlich autark sind und dieses Jahr einen Umsatz von 11,7 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Putellas wieder fit

Mit 29 Toren in der Gruppenphase (trotz einer Niederlage gegen Bayern) und Siegen gegen Roma und Chelsea in der K.-o.-Phase waren die Spanierinnen wieder dominant. Und das alles ohne Alexia Putellas, obwohl die Weltfußballerin nach ihrem Kreuzbandriss wieder zurück ist. Seit ihrem Liga-Comeback Ende April kam sie in fünf Partien als „Joker“ zum Zug. In der Meisterschaft patzten die Katalaninnen angesichts des Titels, spielten die drittletzte Partie in Sevilla nur Remis und verloren das letzte Spiel bei Madrid CW.

Die in Barcelona erscheinende Sport-Tageszeitung Mundo Deportivo hatte am Freitag auf ihrer Homepage einen Liveticker von der Abschlusspressekonferenz in Eindhoven mit Alexia Putellas, der Norwegerin Graham Hansen und Trainer Jonatan Giraldez. Putellas erklärte, dass sie sich voll fit fühle. Hansen meinte, „dass es für mich ein besonderes Spiel ist, weil ich ja fünf Jahre lang bei Wolfsburg gespielt habe.“

Popp gegen Tiki Taka

Bei den Wolfsburgerinnen baut man unter anderem auf die Routine von Deutschlands Torschützenkönigin Alexandra Popp. Für die 32-Jährige wird das Finale das 95. Champions-League-Spiel ihrer Karriere. Nur die gleichaltrige Französin Wendie Renard von Vorjahressieger Lyon hat mit 110 Einsätze mehr als die Deutsche absolviert. Neben Popp bauen die Deutschen auch auf Tore von Ewa Pajor. Die 26-jährige Polin führt die Schützenliste der Champions League in der laufenden Saison mit acht Treffern an. Pajor war schon bei den Finalniederlagen 2016, 2018 und 2020 dabei (stets gegen Lyon), nicht aber bei den Siegen 2013 und 2014.

Barca hat den Titel erst einmal, im Jahr 2021, gewonnen. Wolfsburg-Kapitänin Popp: „Der beste Weg ist, sie nicht spielen zu lassen. Wenn sie den Ball haben und anfangen, Tiki Taka zu spielen, und du zu spät in die Zweikämpfe gehst, dann ist es sehr schwer, sie zu stoppen.“

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