Nach Sturms 0:1 gegen Brügge: Leidenschaft auf dem Rasen, Wirbel abseits

Sturm kämpfte gegen Brügge, verlor aber 0:1
Champions League: Sturm agierte in Klagenfurt mit Herz, im Mittelpunkt standen auch die Kritik an der Stadt Graz und der Sportchef, der wohl schon bald in Hoffenheim landet.

Viel Leidenschaft, viel Herz und teilweise schöne Spielzüge halfen Sturms nichts beim ersten Heimmatch in der Champions League seit 23 Jahren. Gegen routinierte und clever auftretende Routiniers vom FC Brügge gab es letztlich in Klagenfurt eine 0:1-Niederlage. Aber zumindest diesbezüglich keinen langen Gesichter. 

Nach dem 1:2 bei Brest war es die zweite Niederlage im laufenden Bewerb. Für Trainer Christian Ilzer kein Grund, in Depressionen zu verfallen. "Brügge, Stade Brest, da darf man sich nicht vom Namen täuschen lassen. Das ist einfach ein sehr hohes Level." Der Sturm-Coach sei trotzdem „sehr guter Dinge“, dass sein Team durch die Erfahrungen in der Königsklasse "einen super Entwicklungsschritt“ nehmen werde. "Aus Entwicklungssicht ist es natürlich ein fantastisches Geschenk, da dabei zu sein“, sagte Ilzer. 

Nach Sturms 0:1 gegen Brügge: Leidenschaft auf dem Rasen, Wirbel abseits

Heim nach Graz: Wütende Sturm-Fans

Aber schon vor Spielbeginn drückten die Fans ihre Wut aus, dass nicht in der Heimatstadt Graz gespielt werden kann. Die Sturm-Anhänger, die ihr Team 90 Minuten lang frenetisch anfeuerten, äußerten ihren Unmut vor dem Anpfiff über insgesamt 17 Banner, mit Botschaften wie „Uhrturm statt Lindwurm“ oder "Dank Politik ohne Sachverstand ist das halbe Steirerland morgen früh im Krankenstand“. Nach dem Match holte auch Ilzer zur Kritik aus: "Es war ein ganz klarer Fingerzeig von den Fans, dass sich in der Stadt Graz aufseiten der Infrastruktur etwas bewegen muss.“

Es sei ein „extremes Versäumnis“ gewesen, 25 Jahre in der Stadionfrage nichts zu tun, sagte Ilzer. „Ein Stadion ist auch ein klares Wahrzeichen einer Stadt. Sturm Graz ist ein Symbol der Steiermark.“ Derzeit wird eine Renovierung angedacht, von Sturm kamen schon viele Angebote. Die Zwei-Stadion-Lösung (auch der GAK spielt in Liebenau) wird vorerst nicht umgesetzt - wenn überhaupt. 

Auch Sportdirektor Andreas Schicker, einer der Architekten des Erfolges, stand im Mittelpunkt. Nun geht der 38-Jährige voraussichtlich ganz weg aus Österreich. Es verdichten sich die Anzeichen, dass er spätestens im Winter  nach Hoffenheim wechselt, wahrscheinlich aber sogar früher. In Deutschland spricht man bereits von einer Einigung, Schicker dementierte bei Sky auch nichts. „Dass es eines Tages mein Ziel ist, dorthin zu gehen, daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.“

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