Fehlstart in die Champions League: Salzburg war in Prag ohne Chance
19 Jahre musste Sparta Prag auf die Rückkehr in die Champions League warten. Bis zum ersten Tor dauerte es dann aber keine 120 Sekunden. Mit dem Blitztor in der zweiten Minute legte der tschechische Rekordmeister den Grundstein für den 3:0-Heimsieg gegen Salzburg.
Österreichs Vizemeister kassierte zum Auftakt nach einem über weite Strecken enttäuschendem Auftritt eine bittere Niederlage gegen einen der vermeintlich schwächeren Gegner.
Vier Frischlinge
Wann riskieren, wenn nicht zum Start der Champions League? Das dachte sich Salzburg-Coach Lijnders wohl vor der Partie. Er stellte nicht weniger als vier Spieler ohne jegliche Erfahrung in der Königsklasse in die Startelf:
Blank (20), Mellberg (18), Clark (19) und Yeo (20). Clark spielte genau wie Bajcetic, der zweite Neuzugang von Liverpool, überhaupt erstmals für die Salzburger.
Das Risiko war zu hoch, die Experimente zu viel, Lijnders ist der erste Salzburg-Trainer, der sein erstes Spiel in der Champions League verloren hat.
Schock zu Beginn
Angetrieben von 18.887 frenetischen Fans startete Sparta überfallsartig. Nach einem Fehler der Salzburger im Spielaufbau konnte Keeper Blaswich einen Schuss von Haraslin noch abwehren, doch Kairinen staubte ab 1:0 - (2.).
Ein Schock für die junge Salzburger-Mannschaft (Durchschnittsalter der Startelf: 22 Jahre). Sie versuchte Ruhe ins Spiel zu bekommen. Was aber nicht gelingen sollte.
Der Ex-Mattersburg-Stürmer Olatunji setzte einen Kopfball nur knapp daneben (15.). Das Spiel der Gäste kam nicht ins Rollen. Zu viele Ungenauigkeiten, die Abwehr wirkte alles andere als sattelfest.
Und vorne? Bis zur 17. Minute nicht vorhanden. Dann zappelte der Ball plötzlich im Netz. Der Treffer von Yeo zählte wegen einer Abseitsstellung aber nicht.
Während die Mannschaft von Coach Lijnders bemüht war, in die Partie zu finden, gaben die Sparta-Anhänger immer wieder lautstark zu Protokoll, dass sie keine Fans des österreichischen Energydrinks sind, dessen Name auf Salzburgs Dressen steht.
Ex-Mattersburger trifft
Die Ballbesitzphasen der Gäste wurden länger, die Chancen jedoch nicht gefährlicher. Distanzschüsse von Yeo (29.) und Dedic (36.) verfehlten ihr Ziel doch deutlich. Wie es geht, zeigte Sparta vor: Salzburgs Abseitsfalle klappte nicht, Olatunji traf genau ins lange Eck - 2:0 (42.).
Österreichs Vizemeister musste sich mit einem 0:2-Rückstand und ohne einen Schuss aufs Tor abgegeben zu haben in die Pause verabschieden.
Und es sollte noch schlimmer kommen. Im Spiel nach vorne fehlten den Salzburgern auch nach Seitenwechsel die zündenden Ideen, dazu verloren sie gefühlt jeden Zweikampf.
Daran änderte auch das Comeback von Torjäger Konate wenig. Und hinten? Da verstolperte Piatkowski den Ball, Laci narrte den Rest der Abwehr – und schoss zum 3:0 ein (58.).
Die Entscheidung. Die jungen Salzburger – darunter übrigens kein Österreicher – zahlten zum Auftakt Lehrgeld und kassierten nach einem enttäuschenden Auftritt eine verdiente Niederlage. Schlechte Nachricht für Lijnders: Leichter werden die Gegner in der Königsklasse nicht unbedingt.
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