Souveräne Bayern spazieren ins Halbfinale

Bayern mit Alaba und Barcelona mit Mühe vollenden das deutsch-spanische Semifinale.

Die Eliteliga wird heuer in einem deutsch-spanischen Duell entschieden. Auf Real Madrid und Dortmund folgten am Mittwoch Bayern München und mit überraschend großen Problemen der FC Barcelona ins Semifinale.

Am Freitag wird ausgelost, ob die aus der Liga vertrauten Teams aufeinander treffen oder Dortmund nach dem Thriller gegen Malaga den nächsten spanischen Klub fordert. Erfreulich ist, dass bei den Fantastischen Vier mit David Alaba ein Österreicher zur Stammbesetzung zählt. Seine Bayern setzten ihren Erfolgslauf fort. Schon das letzte Heimspiel von Juventus gegen die Münchner verhieß für die Turiner mit dem Endstand von 1:4 nichts Gutes.

Der Auftakt im neuen, stimmungsvollen Juventus-Stadion hatte es aber noch in sich. Stürmer Vucinic wollte seinen martialischen Worten vom „Krieg“ in der Turiner „Hölle“ nach dem 0:2 im Hinspiel etwas folgen lassen. Doch die erste Chance landete in den Armen von Goalie Neuer (2.). Nach 23 Minuten konnte Italien wieder auf eine Beteiligung am Semifinale hoffen – Altstar Pirlo scheiterte mit einem Freistoß an Neuer. Ansonsten wurde der Spielmacher im ungewöhnlichen 3-5-2-System von den Bayern wieder gut abgeschirmt.

Die beste Chance der Gäste hatte Österreichs Vorzeigekicker: Alaba zog aus 20 Metern ab, doch Tormann Buffon reagierte schneller als beim raschen Führungstreffer im Hinspiel und konnte noch abwehren. Mit jeder Minute wurde der neue deutsche Meister sicherer. Nach 57 Minuten wäre das Rekordmeister-Duell beinahe entschieden gewesen: Robben traf die Stange. Sechs Minuten später war es soweit: Buffon wehrte gegen Martinez ab, den Abpraller verwertete Stürmer Mario Mandzukic. In der Nachspielzeit stellte Joker Claudio Pizzaro den 0:2-Endstand her.

Wende mit Messi

In Barcelona war das Spannendste in der ersten Hälfte noch die Frage, ob Lionel Messi spielen kann. Der Argentinier war nach seiner Muskelverletzung beim 2:2 im Hinspiel in Paris einsatzbereit, saß aber vorerst auf der Bank bei einem eigenartig verhaltenen Spiel. Kein Vergleich zur 4:0-Gala gegen den AC Milan im Achtelfinale.

Lag es daran, dass Messi fehlte? Sein Ersatz Fabregas kam kaum zur Geltung. Nur Pedro wurde gefährlich (21.). Mehr als sonst wurde die Defensive abgesichert. Lavezzi und Lucas kamen dennoch immerhin soweit, Tormann Valdes zu fordern.

Ex-Barcelona-Stürmer Zlatan Ibrahimovic dürfte seinen Kollegen in der Pause versichert haben, dass die Katalanen in dieser Verfassung zu knacken wären. Über den Schweden wurde in der 50. Minuten ein Konter gespielt, der beim flinken Javier Pastore landete – 0:1. PSG war auf dem Weg zur Sensation, Messi zum Aufwärmen.

In der 62. Minute kam der Superstar, um die letzte Heimniederlage in der Champions League seit 2009 gegen Kasan zu verhindern. Und tatsächlich war das Spiel prompt ein anderes. Messi trieb das Spiel nach vorne, legte nach einem Solo für Villa ab, der Pedro einsetzte – 1:1 nach 71 Minuten.

Für PSG sollte es David Beckham als Joker noch richten, aber mit Messi war Barça wieder so sicher, dass die Auswärtstorregel zur Anwendung kommen konnte.

Die Halbfinalisten im Überblick

FC Bayern München FC Barcelona Real Madrid Borussia Dortmund

Souveräne Bayern spazieren ins Halbfinale

Bayern Munich's Mandzukic and Chiellini of Juventu
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ITALY SOCCER UEFA CHAMPIONS LEAGUE
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Bayern Munich's Mandzukic celebrates after scoring
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Pirlo, Quagliarella and Vucinic react after Bayern
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SPAIN SOCCER UEFA CHAMPIONS LEAGUE
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Barcelona's Vilanova drinks water in the bench bef
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Paris St Germain's Pastore celebrates after scorin
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SPAIN SOCCER UEFA CHAMPIONS LEAGUE

Juventus Turin - Bayern München 0:2 (0:0)

Tore: Mandzukic (64.), Pizarro (91.) Turin, 41.000 Hinspiel 0:2 - Bayern mit Gesamtscore 4:0 im Halbfinale

Bayern: Alaba spielte durch

FC Barcelona - Paris Saint Germain 1:1 (0:0)

Tore: Pedro (71.) bzw. Pastore (50.) Barcelona, 95.000 Hinspiel 2:2 - Barcelona mit Gesamtscore 3:3 aufgrund der Auswärtstorregel im Halbfinale

Dienstag:

Borussia Dortmund - Malaga CF 3:2 (1:1)

Dortmund, 65.000 Tore: Lewandowski (40.), Reus (91.), Santana (93.) bzw. Joaquin (25.), Eliseu (82.) Hinspiel 0:0 - Dortmund mit Gesamtscore 3:2 im Halbfinale

Galatasaray Istanbul - Real Madrid 3:2 (0:1)

Istanbul, 50.000 Tore: Eboue (57.), Sneijder (71.), Drogba (72.) bzw. Ronaldo (8., 93.) Gelb-Rote Karte: Arbeloa (90./Real). Hinspiel 0:3 - Real Madrid mit Gesamtscore 5:3 im Halbfinale

Halbfinal-Auslosung am Freitag (12.00 Uhr) in Nyon - Spieltermine 23./24. April und 30. April/1. Mai

Der FC Barcelona bleibt mit seiner zehnten Halbfinal-Teilnahme seit der Saison 1993/94 der Dauerbrenner der Champions League. Real Madrid erreichte zum achten Mal die Runde der letzten vier in diesem Nachfolgewettbewerb des ehemaligen Europacups der Landesmeister. Bayern München als deutscher Vorzeigeclub ist zum siebenten Mal, Borussia Dortmund zum dritten Mal dabei.

Die deutsche Bundesliga ist zum ersten Mal mit zwei Teams im Halbfinale vertreten. Barca und Real marschierten hingegen gemeinsam schon zum dritten Mal in Serie ins Halbfinale. Spanien, Italien und England brachten sogar schon drei Mannschaften in einer Saison in die Top-Vier, England von 2007 bis 2009 sogar dreimal in Serie.

Halbfinal-Teilnahmen seit 1993/94

FC Barcelona 10
Manchester United 8
Real Madrid 8
Bayern München 7
AC Milan 6
Chelsea 6
Juventus Turin 5
Ajax Amsterdam 3
Borussia Dortmund 3
Liverpool 3
AS Monaco 2
Arsenal 2
FC Porto 2
Valencia 2
Inter Mailand 2
Bayer Leverkusen 1
Deportivo La Coruna 1
Dynamo Kiew 1
FC Nantes 1
FC Schalke 04 1
Villarreal 1
Leeds United 1
Olympique Lyon 1
Panathinaikos Athen 1
Paris St. Germain 1
PSV Eindhoven 1

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