Dämpfer für Salzburg: "Gut reicht nicht für die Champions League"

Zusammenfassung
- Salzburg verliert das Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Brügge mit 0:1 und steht im Rückspiel unter Zugzwang.
- Trainer Letsch und Spieler Krätzig sehen die Chancenverwertung und defensive Nachlässigkeiten als Hauptgründe für die Niederlage.
- Brügge geht mit Vorteilen ins Rückspiel, beide Teams wollen sich jedoch noch steigern und geben sich kämpferisch.
"Es war ein gutes Spiel von uns. Aber gut reicht nicht für die Champions League." Salzburg-Trainer Thomas Letsch war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der dritten Qualifikationsrunde zu Hause gegen Brügge nicht unzufrieden, weiß aber auch, warum das Hinspiel 0:1 verloren ging. Unterm Strich bleibt: Der österreichische Vizemeister ist gegen den belgischen jetzt klar in der Außenseiterrolle, muss sich im Rückspiel nächsten Dienstag deutlich steigern, um es noch ins Play-off zu schaffen. Dort müsste man im Fall der Fälle wohl die Glasgow Rangers ausschalten, um die siebente Teilnahme an der Champions League in Folge zu fixieren.
Die Absicht, sich besser als beim 1:1 gegen Brann Bergen in der Vorwoche zu präsentieren, war den Salzburgern jedenfalls anzusehen. Der Spielplan ging letztlich aber nicht auf. Vor dem Seitenwechsel überließen sie den Belgiern oft den Ball, die Gäste wussten damit jedoch meist nichts Gefährliches anzufangen.
Die Salzburger hatten ihrerseits Chancen auf die Führung, die beste ließ Frans Krätzig liegen. „Da hat man gesehen, dass es in meinem Kopf rattert. Das muss ich mir ankreiden“, gestand der Außenverteidiger, der sich vor Goalie Simon Mignolet gegen den Schuss und für einen Haken entschieden hatte (39.).
Das letztlich entscheidende Gegentor hätte mit mehr Konsequenz wohl verhindert werden können. Sota Kitano konnte die Flanke von Bjorn Meijer nicht verhindern, die Innenverteidigung war zu weit weg und Romeo Vermants zur Stelle (75.). „Das Gegentor müssen wir uns anschauen. Wir müssen ganz einfach bis auf den letzten Zentimeter gut verteidigen“, betonte Krätzig. „Denn sonst haben wir nicht viel zugelassen.“
„Bei zwei Mannschaften mit dieser fußballerischen Qualität muss man dementsprechende Intensität an den Tag legen. Und das haben wir nicht durchgehend geschafft“, befand Trainer Thomas Letsch. Er sah ein „Spiel auf Augenhöhe“, in dem man angesichts der statistischen Werte zumindest ein Tor schießen hätte müssen. Das Problem der Chancenverwertung ist in der noch jungen Saison schon auffällig bei den Salzburgern.

Der an diesem Abend sichere Rückhalt Alexander Schlager sah es ähnlich. „Es war kein Spiel, das man verlieren muss“, meinte der ÖFB-Teamtormann. Schon vor dem Mittwochduell waren die Belgier leicht in der Favoritenrolle gewesen, nun sind sie es umso mehr. „Die Ausgangssituation ist nicht leichter geworden“, gab Letsch vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag im 30.000er-Stadion von Brügge nüchtern zu Protokoll. So wie der Rest der Meute versprach aber auch er: „Wir werden uns sicher nicht aufgeben.“
Krätzig, der mit seinen Kollegen am Samstag zuhause noch den GAK vor der Brust hat, stieß ins selbe Horn: „Es ist erst Halbzeit und noch alles drinnen.“ Brügge will im Rückspiel noch etwas drauflegen Bleibt den Salzburgern nur zu wünschen, dass sich die erste Niederlage in den bisherigen fünf Saisonpflichtspielen - nimmt man die Klub-WM aus - nicht aufs Gemüt schlägt. Der belgische CL-Achtelfinalist der Vorsaison jedenfalls bekundete, sich vor eigenem Publikum steigern zu wollen. „Das 0:1 ist ein gutes Ergebnis. Wir wissen aber, dass wir viel besser spielen können“, verkündete Brügge-Trainer Nicky Hayen.
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