Real gegen Manchester City: Der Rodri-Faktor im Duell der Giganten

Früher als im Fußballjahr gewohnt, liefert die Champions League den ersten Höhepunkt. Der neue Modus mit dem Play-off macht es möglich: Real Madrid oder Manchester City, einer der beiden Titelfavoriten schafft es nicht einmal in das Achtelfinale.
Ab 21 Uhr kommt es in Madrid zum Showdown, Real startet mit einem 3:2-Vorsprung vom Hinspiel in Manchester. Deswegen sieht City-Trainer Pep Guardiola „nur ein Prozent Chance auf den Aufstieg“ gegen den Titelverteidiger – um danach wie 2023 die Königsklasse noch gewinnen zu können.

Das größte Problem von Guardiola ist die Verletzung von Rodri. Am 22. September 2024 hat sich der aktuelle Weltfußballer das Kreuzband gerissen. Seither fehlt die defensive Stabilität.
Das zeigen die unglaublichen Werte von Rodri.
Beim 2:3 hatte es Guardiola mit gleich fünf gelernten Innenverteidigern probiert. John Stones sollte sich vor der Viererkette als Sechser versuchen. Trotz der geballten Defensive der Hausherren und einem Haaland-Elfer zum 2:1 gelangen den Madrilenen am Ende noch zwei vielleicht vorentscheidende Treffer durch Diaz (86.) und Bellingham (92.).
Kein Ersatz zu finden
In den vier Monaten davor gab es eigentlich hochwertige Qualität auf der Sechserposition. Doch weder der kroatische Routinier Kovacic noch Rückkehrer Gündogan konnte jene Stabilität vermitteln, die für den Guardiola-Fußball entscheidend ist.
Offenbar kann nur Rodri das Millionenteam so dirigieren, wie es einst Guardiola selbst bei Barcelona getan hatte. Der Weltfußballer ist in einem im Jänner noch einmal teuer aufgerüsteten Team einfach nicht zu ersetzen.

Stolze 210 Millionen wurden im Winterfenster ausgegeben. Am teuersten war Goalgetter Marmoush mit 75 Millionen Ablöse. Der Ex-Frankfurter traf am Wochenende beim 4:0 gegen Newcastle gleich drei Mal.
Aber Rodris Übersicht, Ballkontrolle und Gefühl für Raum und Zeit ist am Transfermarkt nicht zu bezahlen. Die verblüffenden Zahlen seit dem verhängnisvollen Aus unterstreichen Rodris Bedeutung: City hat von 28 Pflichtspielen nur zwölf gewonnen. Neben fünf Remis gab es gleich elf Niederlagen. Das ergibt den Punkteschnitt eines Durchschnittsteams, nämlich nur 1,46 Zähler pro Partie.
Zum Vergleich: In seiner gesamten, fast neunjährigen Karriere bei den Hellblauen mit mittlerweile 511 Partien hält Trainer Pep Guardiola trotz des hartnäckigen aktuellen Tiefs immer noch bei einem fabelhaften Punkteschnitt von 2,29.
Extreme Bilanz
Noch extremer ist Rodris eigene Bilanz mit City. Der Spanier verpasste vergangene Saison drei Partien wegen Sperren – alle drei haben die Citizens verloren.
Geschont wurde der Ballverteiler in der Premier League nur zum Saisonende jeweils einmal. 2023 setzte es prompt eine Niederlage gegen Brentford, 2024 ist sich gegen Absteiger Luton ausnahmsweise auch ohne den 28-Jährigen ein Sieg des Meisters ausgegangen.
In der Champions League blieb der 2019 von Atletico Madrid um 70 Millionen Euro Ablöse gekaufte Unterschiedsspieler in der Vorsaison eigentlich ungeschlagen, das Aus gegen Real kam im Viertelfinale nach zwei Remis erst im Elfmeterschießen.
Tatsächlich verloren hat ManCity in der vergangenen Saison mit Rodri auf dem Platz ein einziges Spiel: 1:2 im FA-Cupfinale, ausgerechnet gegen Erzrivale United.

24 Monate unbesiegt
Zum Schluss noch eine unglaublich klingende Statistik, mit der jedes Fußballquiz bereichert werden kann: Wann hat City in der Premier League zuletzt mit Rodri eine Partie verloren?
Vor über zwei Jahren, am 5. Februar 2023 – mit 0:1 gegen Tottenham.
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