Nach der Derby-Pleite: Wie Klauß reagiert und Rapid gegen LASK umstellt

Rapid-Trainer Robert Klauß
Nach dem 1:3 gegen den WAC wollte Rapid-Trainer Robert Klauß noch nicht von einem Fehlstart sprechen: „Es war ein schlechtes Spiel, das ist für mich noch kein Fehlstart.“
Nach dem 1:2 im 344. Derby besteht kein Zweifel: Rapid hat nicht nur die Euphorie in und rund um den Verein bemerkenswert schnell selbst ausgedämpft, sondern auch den Start ins Fußballjahr 2025 ordentlich verpatzt.
In der Winterpause gingen alle Blicke nach oben – wie weit sind Sturm und Austria entfernt? Wie groß darf geträumt werden?
Zurück in der Realität
Jetzt, nach einem selbst verschuldeten, aber dennoch unglücklichen 1:2 bei immens effizienten Austrianern, sind die Hütteldorfer – wieder einmal – in der Realität angekommen.

Das heißt: nur ein Sieg in den vergangenen acht Pflichtspielen. Das Highlight gegen Kopenhagen (3:0) kann den in der Rückrunde einsetzenden Rückfall in der Meisterschaft nicht mehr überstrahlen.
In Fan-Kreisen folgt auf himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt und für den aktuell noch Tabellenvierten wird der Sturz ins untere Play-off prophezeit.

Wie reagiert Robert Klauß?
Der Chefcoach hat den uneingeschränkten Rückhalt aller Entscheider, bleibt ruhig und verordnet seinen niedergeschlagenen Spielern: „Gar nicht auf die Tabelle schauen – weder nach oben noch nach unten!“
Dafür will der Deutsche schauen, „dass wir im Training Erfolgserlebnisse sammeln und den Spielern vermitteln, wie gewinnen wir solche Spiele am Ende auch?“
Sowohl gegen den WAC als auch im Derby war Rapid auf der Siegerstraße, hat sich aber selbst davon wieder abgebracht. Gegen den LASK ist am Sonntag ein noch stärker auf das Endergebnis abzielender Auftritt zu erwarten.
Unerwartete Defensivprobleme
Neben den bereits aus dem Herbst bekannten Problemen im Offensivspiel gegen kompakt verteidigende Dreierketten ist 2025 eine ungeahnte Schwäche dazugekommen: Rapid patzt in der Defensive, so wie bei den WAC-Kontern, und so wie bei den unnötigen Fouls von Auer und Bolla vor den beiden Fitz-Treffern.
Chance für Kara und Oswald?
Umgestellt muss gegen den LASK ohnehin werden. Gleich zwei Schlüsselspieler fehlen beim Klassiker in Linz: Derby-Torschütze Mamadou Sangare ist nach seiner fünften gelben Karte ebenso gesperrt wie der (zu Unrecht) verwarnte Top-Goalgetter Dion Beljo.
Die wahrscheinlichsten Alternativen sind vorne Rückkehrer Ercan Kara und im Zentrum Allrounder Moritz Oswald.

Der Rapidler Moritz Oswald (l.)
Die freien Kaderplätze können nach seiner Muskelverletzung Noah Bischof und erstmals Neuzugang Andrija Radulovic übernehmen.
Allerdings wartet der Montenegriner noch auf die Arbeitserlaubnis. Da der am 6. Februar verpflichtete 22-Jährige kein EU-Bürger ist, wird das grüne Licht der Behörden laut KURIER-Informationen bis zum Wochenende eine Zitterpartie.
Und wie schaut ein realistischer Blick auf die Top-6 aus?
Weniger Punkte als 2024 nötig
Seit der Ligareform 2018 hatten bis zur Vorsaison stets 30 Punkte nach 22 Runden gereicht. Vor einem Jahr gab es einen massiven Ausreißer – weil weniger oft unentschieden gespielt wurde und Lustenau nur ein Punktelieferant war. Deswegen waren plötzlich die 33 Punkte der Austria zu wenig, Rapid war mit 33 Zählern und dem gewonnenen direkten Duell gerade noch Sechster.
Heuer geht die Tendenz wieder zu einer weniger hoch liegenden Latte für die Top-6. Rapid erspielte im Herbst 28 Punkte, drei bis vier weitere Zähler sollten reichen.

Dominik Fitz erzielte beide Tore für die Austria
Aufholjagd vom LASK?
Allerdings: Mit einem Heimsieg würde der LASK auf 25 Punkte zulegen, nur noch drei Zähler hinter Rapid liegen und für noch mehr Spannung – oder Nervenflattern – im Kampf um die Meistergruppe sorgen.
Danach, in Runde 20, wartet am 1. März auf Rapid mit dem Heimspiel gegen Altach ein absoluter Pflichtsieg.
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