Champions-League-Quali: Rapid reist zu einem alten Bekannten
Rapid bekommt es in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation mit dem belgischen Klub Gent zu tun. Das hat die Auslosung am Montag in Nyon ergeben.
Die Entscheidung fällt aufgrund der Coronavirus-Pandemie wieder nur in einem Spiel, das entweder am 15. oder 16. September ausgetragen wird. Somit sind auch eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen zur Ermittlung des Aufsteigers möglich. Erst in den Play-offs gibt es wieder Hin- und Rückspiel (Termine 22./23. bzw. 29./30. September).
Heimspiel-Wunsch unerfüllt
Der größte Wunsch der Rapidler wurde nicht erfüllt: Es gibt kein Heimspiel. In der 3. Runde sind zwar von der UEFA wieder keine Fans erlaubt, aber die Corona-Aufgabe wäre ohne Flugreise am 15./16. September leichter zu lösen gewesen.
Die Gegner von Rapid und Hartberg stehen fest
Unglücklich dürfen die Hütteldorfer mit dem Los Gent aber auch nicht sein. Benfica Lissabon wäre wohl ein Gegner außer Reichweite gewesen. "Vor der Auslosung habe ich gesagt, der Gegner ist mir gleich - es sei denn es wäre Benfica Lissabon gewesen. Das wäre ein Gegner, den ich nicht gerne gehabt hätte", lautete die erste Reaktion des Rapid-Sportdirektors Zoran Barisic. "Mit dem nötigen Engagement und Mut, vor allem in nur einem Spiel, kann alles passieren".
Und in Belgien wartet ein Vizemeister, der aktuell mit Problemen zu kämpfen hat.
Der dänische Trainer Jess Thorup wurde am 20. August nach der zweiten Runde der neuen Saison entlassen, am Wochenende gab es in Runde 4 erstmals Punkte. Mechelen wurde 1:0 besiegt.
Goldtorschütze war ein gewisser Anderson Niangbo, den man in Österreich aus Salzburg- und WAC-Zeiten als flinke Offensivkraft kennt.
Ebenfalls im Kader von Gent steht ein alter Bekannter: Stürmer Giorgi Kvilitaia. Der Georgier war fit eine Verstärkung, aber auch oft verletzt. Nach dem Kauf um 700.000 Euro 2016 wurde der Mittelstürmer 2018 nach 30 Scorerpunkten in 67 Spielen um rund drei Milionen nach Gent verkauft.
Beim belgischen Großklub schaffte Kvilitaia seither 14 Scorerpunkte in 46 Spielen, diese Saison gab es noch keinen Einsatz.
Außenseiter-Rolle für Rapid
Rapid hat nichts dem Zufall überlassen, sich am vergangenen Wochenende ein Bild vom kommenden Gegner gemacht. "Wir haben gestern in Gent schon einen Scout beim Spiel gegen Mechelen vor Ort gehabt. Ich kann versprechen: Wir werden sehr gut auf den Gegner vorbereitet sein", sagte Barisic.
Erste Einschätzung: Rapid wird als Außenseiter, der sich aber berechtige Hoffnungen machen darf, in ein Spiel starten, das mit einem Sieg 5 Millionen Prämien-Bonus bringen würde. Sollte die Überraschung gelingen geht es im Play-off zur Champions League mit Hin- und Rückspiel weiter.
Gegründet: 1864 als Koninklijke Atletiek Associatie Gent,
Fußball-Sektion seit 1900
Klub-Farben: Blau-Weiß
Stadion: Ghelamco Arena (Kapazität: 20.000 Zuschauer)
Trainer: Laszlo Bölöni (ROM/seit 20. August 2020)
Spitzname: De Buffalos
Website: https://www.kaagent.be/
Bekannteste Spieler: Giorgi Kwilitaia (GEO), Roman Jaremtschuk (UKR), Niklas Dorsch, Tim Kleindienst (beide GER)
Aktuelle Platzierung in der Jupiler Pro League: 14. (nach vier Runden, ein Sieg, drei Niederlagen)
Größte Erfolge:
* Belgischer Meister 2015
* Dreimal belgischer Cup-Sieger (1964, 1984, 2010)
* Belgischer Supercup-Sieger 2015
* Champions-League-Achtelfinale 2016
* Europa-League-Achtelfinale 2017
"Meister-Weg":
FC Midtjylland (DEN) - Young Boys Bern
Ferencvaros Budapest - Dinamo Zagreb
Karabach Agdam (AZE) - Molde FK (NOR)
Omonia Nikosia - Roter Stern Belgrad
Maccabi Tel Aviv - Dynamo Brest (BLR)
"Liga-Weg":
KAA Gent - SK Rapid Wien
PAOK Saloniki - Benfica Lissabon
Dynamo Kiew - AZ Alkmaar
Sieger in den Play-offs (4. und letzte Qualifikationsrunde, Spieltermine 22./23. und 29./30. September), Auslosung am 1. September in Nyon
Direkt in den Play-offs, Meister-Weg:
Red Bull Salzburg, Olympiakos Piräus, Slavia Prag
"Liga-Weg": FK Krasnodar (RUS)
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