Drei Lehren aus Rapids Quali-Sieg: Nun geht es um den Jackpot
Das Überleben des Vereins ist über Weihnachten hinaus gesichert: Auch wenn das Virus weiter wüten sollte, nehmen die UEFA-Prämien nach dem 1:0-Sieg gegen Lok den Rapidlern die größten Sorgen. "Jetzt sind wir auf der sicheren Seite. Sportlich und finanziell", jubelte Trainer Didi Kühbauer, der nach dem Arbeitssieg in Zagreb zugab, wie groß der Druck war: "Das war schon sehr stark spürbar. Wir sind im Kopf klar geblieben und können zufrieden sein, dass der Gegner keine herausgespielte Chance hatte."
Mindestens drei Millionen hat die bereits fixierte Teilnahme an der Europa League vergangene Saison gebracht. Wenn Zuschauer erlaubt sind und Rapid auch punktet, fließen weitere Millionen. Oder wartet gar der ganz große Jackpot? Noch mal fünf Millionen extra gab es zuletzt, wenn auch das nächste Entscheidungsspiel (15./16. 9.) gewonnen und der Einzug ins Play-off geschafft wird.
Spannung am Montag
Am Montag wird der Gegner in Runde 3 auf dem Vizemeister-Weg aus einem prominenten Trio ausgelost.
Außer Reichweite scheint Benfica. Trotz Corona hat der Großklub aus Lissabon bereits um 56 Millionen eingekauft. Der Großteil wurde für das neue Sturm-Trio ausgegeben. Die brasilianischen Flügel Everton und Pedrinho sollen mit dem Ex-Freiburger Waldschmidt harmonieren.
Dynamo Kiew hat in der Ukraine sowohl den Supercup (gegen Meister Donezk) als auch den Liga-Auftakt gewonnen. Allerdings hat der vom bereits 75-jährigen Mircea Lucescu gecoachte Traditionsklub derzeit einige Ausfälle zu beklagen.
Ganz offensichtliche Probleme hat Gent. In Belgiens Liga wurden alle drei Spiele verloren. Trainer-Routinier Bölöni, 67, wurde geholt, um das Team von Ex-Rapidler Kvilitaia und Ex-Salzburger Niangbo möglichst schnell zu stabilisieren.
Jung und flexibel
Was ist in Zagreb sonst noch aufgefallen?
1.) Nach Taxi Fountas (ablösefrei) wurde mit Ercan Kara ein weiterer Billigstürmer zum Volltreffer. Die 200.000 Euro Ablöse an Horn hat der 24-Jährige mit seinem Siegestor bereits mehrfach hereingespielt. Es passt zu diesen ungewöhnlichen Zeiten, dass der Spätstarter (erst seit einem Jahr Profi) den europäischen Traum leben darf. Kühbauer gefällt nicht nur Karas ausgeprägter Torinstinkt: „Wie Ercan arbeitet und seinen Körper einsetzt, hilft der Mannschaft sehr.“
2.) Rapid stellt ein auffallend junges Team: Filip Stojkovic, der defensiv mittlerweile eine echte Verstärkung ist, war mit 27 Jahren der Älteste. Nach dem Abgang von Schwab (29) und weil Sonnleitner vom 19-jährigen Greiml verdrängt wurde, ist der Altersschnitt stark gefallen.
3.) Mittlerweile ist es kein Problem, das System im Spiel zu wechseln. Nach der ersten Hälfte im 3-4-2-1 gab es nach der Pause ein 4-2-3-1 und dann mit der Einwechslung von Grahovac ein 3-1-4-2. Kurios, dass es nur mit der über Jahre eingeübten Viererkette leichte Turbulenzen gab – 15 Minuten lang, bis Kühbauer erneut umstellte.
Am Sonntag geht es im Cup vor 1.250 Zuschauern im Allianz Stadion gegen Regionalligist St. Johann (17.30).
Welches Spiel der ersten ÖFB-Cup-Runde kann an diesem Wochenende stattfinden, welches nicht? Am Donnerstag musste auch das Aufeinandertreffen zwischen Zweitligist Vorwärts Steyr und dem Ostligisten Bruck/Leitha verschoben werden, weil es bei beiden Vereinen positive Corona-Tests gegeben hatte.
Damit fallen bereits fünf Partien aus. Am Mittwoch waren schon Gurten gegen Altach, Weiz gegen Elektra, Wallern gegen Reichenau und Wiener Sport-Club gegen St. Jakob im Rosental abgesagt worden.
Favorit auf den Cup-Sieg ist natürlich Titelverteidiger Salzburg, der am Samstag in Bregenz in den Bewerb startet. Der Titelgewinn ist allerdings nicht mehr ganz so reizvoll wie zuletzt. Denn der Sieger ist nach der Europacup-Reform nicht mehr fix für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert, sondern muss im Play-off antreten.
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