CL-Kracher gegen Chelsea: Wie Salzburg über sich hinauswachsen will

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Der österreichische Meister kämpft in der Champions League um den Aufstieg. Keeper Köhn und das Innenverteidigerduo Pavlovic/Solet stehen im Fokus.

Ein Hüne ist laut Definition ein übermenschlich großes und starkes Wesen. Im übertragenen Sinn kann der Begriff aber auch für groß gewachsene und athletische Männer verwendet werden. Mit Oumar Solet (1,92 m), Strahinja Pavlovic (1,94 m) und Philipp Köhn (1,90 m) werden drei von dieser Sorte im Fokus stehen, wenn Salzburg in der Champions League am Dienstag den englischen Topklub Chelsea empfängt (18.45 Uhr/live auf Sky und DAZN).

Zwei Runden vor Schluss liegt der österreichische Meister in Gruppe E einen Punkt hinter dem Tabellenführer aus London. Mit einem Sieg könnte man das Überwintern auf internationaler Bühne schon vor dem letzten Spiel in Mailand fixieren, der Aufstieg ins Achtelfinale wäre in Griffweite. Aber Vorsicht: Chelsea ist unter Graham Potter, der beim 1:1 gegen Salzburg im Hinspiel sein Debüt gefeiert hat, noch ungeschlagen (5 Siege, 3 Remis). Stars wie Pierre-Emerick Aubameyang, Raheem Sterling oder Kai Havertz versprechen geballte Offensiv-Power. Auf Salzburgs Hünen in der Defensive wartet jede Menge Arbeit im Konzert der Großen.

  • Oumar Solet: Sorgen um den Abwehrchef

Körperliche Präsenz, Zweikampfstärke, Übersicht, Spieleröffnung – das alles gehört zu den Tugenden des 22-jährigen Franzosen. Er hat sich in Salzburg zum unumstrittenen Abwehrchef entwickelt. Nicht zuletzt in der Champions League hat er auf sich aufmerksam gemacht, Vereine aus den Topligen sind bereits an ihm dran. Vor dem Spiel gegen Chelsea gibt es nur ein Problem – der Oberschenkel zwickt. Gegen Sturm am Samstag musste er zur Pause deswegen in der Kabine bleiben. Ob Solet fit wird, entscheidet sich erst am Spieltag. Jaissle: „Wir hoffen, dass er grünes Licht gibt.“

  • Strahinja Pavlovic: Turm aus Serbien in Topform

Er war in den letzten Wochen der wohl auffälligste Salzburger Spieler. Zunächst hat sich der 21-Jährige den Stammplatz in der Innenverteidigung von Maximilian Wöber geschnappt, dort läuft er zur Hochform auf. Trainer Matthias Jaissle schwärmt von der Mentalität seines Schützlings: „Ihn zeichnet sein unbändiger Wille aus.“ Der serbische Teamspieler überzeugt aber nicht nur in seiner Kernkompetenz, dem Verteidigen. Er sorgt auch immer öfter mit energischen Vorstößen für Aufsehen, wie auch zuletzt gegen Sturm Graz. „Absolut stark“, befindet Jaissle, „wie er hinten verteidigt und vorne Torgefahr ausstrahlt.“ Was er sich vom Hit erwartet? „Chelsea ist zuletzt so richtig in Schwung gekommen, wir werden ein fast perfektes Spiel brauchen.“

FUSSBALL: CHAMPIONS LEAGUE/GRUPPE E/1.RUNDE -  RED BULL SALZBURG VS AC MILAN
  • Philipp Köhn: Auf den Schweizer ist Verlass

In der Meisterschaft ist der Keeper oft lange Zeit unterbeschäftigt, wenn es drauf ankommt, ist er jedoch zur Stelle. „Wenn etwas aufs Tor kommt, versuche ich die Bälle zu halten. Das klappt in letzter Zeit ganz gut“, erklärt der 24-Jährige, der in dieser Saison in 17 Pflichtspielen erst elf Gegentore hinnehmen musste. Gegen Chelsea erwartet ihn mehr Arbeit. „Ich bereite mich auf jedes Spiel gleich vor“, sagt er schulterzuckend, „ein bisschen mehr kribbeln wird es aber schon.“

Neben seinen Hünen baut Trainer Jaissle, der auch um Ulmer, Kameri und Sucic bangen muss, auf die Heimstärke. Salzburg ist daheim seit 41 Pflichtspielen ungeschlagen, Jaissle selbst hat zu Hause noch nie verloren.

P.S.: Statt einer Trauerminute für Dietrich Mateschitz wird es eine Minute der Dankbarkeit mit viel Applaus für den verstorbenen Red-Bull-Boss geben.

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