Sturm bleibt in der Champions League glücklos - 0:1 in Dortmund
Sturm und das alte Lied in der neuen Champions League. Wieder gut gespielt, wieder nichts geholt. Außer vielleicht ein bisschen Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben. Die Grazer hielten mit großer Leidenschaft im ausverkauften Signal Iduna Park lange ein 0:0, mussten sich aber in der Schlussphase doch geschlagen geben.
Schon Stunden vor Matchbeginn wurde die schwarz-gelbe Stadt kurzerhand umgefärbt, Schwarz-Weiß dominierte zumindest das Zentrum der 600.000-Einwohnerstadt im Ruhrpott. Rund 6.000 nahmen sich alle möglichen Verkehrsmittel zur Hilfe, um nach Dortmund zu kommen, manche saßen die ganze Nacht für 180 Euro im Sonderzug. Und so ergab sich der erfreuliche Rekord: Sturm hatte noch nie zuvor so viele Fans in der Fremde gestellt.
Die Grazer attackierten früh, wollten die favorisierten Gastgeber erst gar nicht richtig aufspielen lassen. Dennoch war das Spiel erst sechs Minuten alt, als der fit gewordene Sabitzer, anfangs der einzige Steirer auf dem Feld, per Kopf vergab. Der BVB wurde aber immer stärker, Sturm-Goalie Scherpen zeichnete sich bei Schüssen von Sabitzer und Baier aus.
Aber – siehe da – auch Sturm kam zu einer guten Chance, Kiteishvili fand in Dortmunds Ersatzgoalie Meyer seinen Meister.
Die Dortmunder hatten Vorteile, auch akustisch. Auch wenn sich die Sturm-Anhängerschaft richtig Mühe gab und das ganze Repertoire mehrmals stimmgewaltig zum Besten gab – gegen den Rest des 80.000er-Stadion tat man sich dann doch schwer. Das taten sich auch die Spieler aus Graz, die mit viel Leidenschaft die spielerische Überlegenheit der Dortmunder kompensieren wollten.
Und manchmal musste man in einer intensiven Partie auch das Glück strapazieren, wie bei einem Schuss von Stürmerstar Guirassy. Oder man hatte Glück, dass Schiedsrichter Lambrechts ein Hands im Strafraum von Johnston (zurecht) nicht mit einem Elfer bestrafte.
Mehr Mut
Die Grazer versteckten sich aber keineswegs, wollten mitspielen und kamen durch Gazibegovic zu einer Topchance. Vor der Pause rettete aber Kiteishvili die Grazer, Scherpen war bei einem Solo von Baier bereits geschlagen, der Georgier war zur Stelle.
Die Dortmunder agierten weiter druckvoll, man merkte aber, dass einige Leistungsträger fehlen. Und dass Spieler wie Guirassy nicht in Hochform sind. Dafür prüfte Schlotterbeck den starken Scherpen. In der 64. Minute war es erneut brandgefährlich, der Schuss des gut positionierten Brandt verfehlte aber das Ziel.
Die Grazer wurden mutiger, im Stadion hörte man mittlerweile mehr die Gäste-Fans. Und Biereth vergab eine Riesenchance per Kopf. Da hätte Sturm zuschlagen müssen, denn so machten es die Gastgeber. Der für Sabitzer eingewechselte Donyell Malen traf in der 85. Minute zum Dortmunder Sieg.
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