Bayern und die gelbe Gefahr

Bayern Munich's Bastian Schweinsteiger is shown a yellow card by referee Viktor Kassai (C) during their Champions League semi-final first leg soccer match against Barcelona at Arena stadium in Munich April 23, 2013. REUTERS/Michaela Rehle (GERMANY - Tags: SPORT SOCCER)
Sechs Bayern-Spielern droht eine Sperre für das Champions-League-Finale.

Man könnte meinen, die Bayern stünden ohnehin schon im Finale. Zugegeben, mit einem Bein tun sie das auch nach dem 4:0-Triumph im Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona vor einer Woche. Aber eben nur mit einem.

Um die dritte Final-Teilnahme innerhalb von nur vier Jahren perfekt zu machen, braucht es für die Münchner am Mittwochabend im Camp Nou (20.45 Uhr, ab 19.45 live PULS 4; Sky und ZDF) noch eine solide Leistung. Und um die Ballkünstler aus Katalonien auf ihrer liebsten Spielwiese gar nicht ins Spiel kommen zu lassen, benötigt es eben die allerbesten Einsatzkräfte. Deshalb denkt Bayern-Coach Jupp Heynckes gar nicht daran, einen seiner Stars in Hinblick auf das Endspiel am 25. Mai in London zu schonen.

MIt Lahm und Schweinsteiger

„Ich werde die bestmögliche Mannschaft aufs Spielfeld schicken“, kündigte der 67-Jährige an. Das heißt auch Kapitän Lahm, Abwehrchef Dante, Abräumer Martinez und Bastian Schweinsteiger, das Hirn der Bayern-Mannschaft. Die vier Leistungsträger wären bei der nächsten Gelben Karte ebenso im Finale gesperrt wie Reservist Luiz Gustavo und Mario Gomez, der nach der Rückkehr des zuletzt gesperrten Mandzukic wieder ins zweite Glied rückt.

„Mich interessiert das überhaupt nicht“, sagte auch Matthias Sammer. Bayerns Sportvorstand erinnerte an die letzte Saison, in der „die Sorge vielleicht größer war“. Damals waren im Halbfinal-Rückspiel in Madrid sogar sieben Bayern-Spieler von einer Final-Sperre bedroht. Drei – David Alaba, Luiz Gustavo und Holger Badstuber – mussten dann tatsächlich zusehen.

Das geschah im Hinspiel

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Barcelona's Lionel Messi is challenged by Bayern M
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Bayern Munich's Thomas Muller celebrates past Barc
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Bayern Munich's Javi Martinez jumps over Barcelona
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Bayern Munich's players celebrate after defeating
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Bayern Munich's players celebrate after winning 4-

Appell des Trainers

Das erfreuliche aus österreichischer Sicht: Für David Alaba kann nur im Falle eines Platzverweises der Finaltraum platzen. Jedes überflüssige Risiko soll vermieden werden, also fordert Heynckes . „Wir müssen sehr diszipliniert spielen, das heißt: keine Gesten, keine unnötigen Fouls und sich nicht provozieren lassen. Das ist entscheidend.“ Genau solche Provokationen erwartet aber Franz Beckenbauer. „Barça wird jedes Mittel recht sein, um Bayern aus dem Tritt zu bringen. Mit erlaubten und unerlaubten Methoden werden sie agieren“, prophezeite Bayerns Ehrenpräsident, was die Spanier prompt als Beleidigung empfanden.

Barcelona beschwerte sich beim FC Bayern, der wiederum mit einer Klarstellung und Entschuldigung Beckenbauers antwortete. „Die Richtigstellung ehrt Beckenbauer. Dennoch ist ein solches Verhalten eines Ehrenpräsidenten unwürdig. Der Kaiser tritt seine eigene Legende mit Füßen“, schrieb Spaniens auflagenstärkste Zeitung Marca.

Hoffen auf Messi

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Barcelona's Lionel Messi (2nd L) is challenged by Bayern Munich's Mario Gomez next to Franck Ribery (L) and Thomas Muller (R) during their Champions League semi-final first leg soccer match at Arena stadium in Munich, April 23, 2013. REUTERS/Kai Pfaffenbach (GERMANY - Tags: SPORT SOCCER)
Dass Barcelona die Hoffnung auf ein Wunder aufgegeben hat, glaubt man in München nicht. „Wir würden auch nicht aufgeben“, sagte Arjen Robben auf die Frage, wie er in der Situation der Barça-Spieler denken würde. Die Hoffnung auf ein Wunder stützt sich bei den Katalanen wie immer auf Lionel Messi, der beim Hinspiel in München seine Oberschenkelverletzung noch nicht überwunden hatte und am Samstag im Ligaspiel in Bilbao (2:2) einen deutlichen Formanstieg bewies.

Barcelonas Trainer Tito Vilanova appellierte, sich von dem 0:4 nicht verrückt machen zu lassen und einfach nur auf Sieg zu spielen. Sein Ziel ist ein 2:0 zur Halbzeit. „Psychologisch ist es ein großer Unterschied, ob man zwei Tore aufholen will oder vier“, sagt der Barça-Coach. Bei einem Torerfolg der Bayern müssten die Spanier aber schon sechs Treffer erzielen. Und die Defensive ist in dieser Saison Barcelonas Schwäche. Zudem fehlt neben den verletzten Puyol und Mascherano heute der gesperrte Linksverteidiger Jordi Alba.

Mittwoch, 20.45 Uhr

BarcelonaBayern (live Puls 4, ZDF, Sky). Hin: 0:4, SR Damir Skomina (Slo).

Barcelona: Valdéz; Alves, Bartra, Piqué, Adriano; Xavi, Busquets, Iniesta; Pedro, Messi, Alexis Sánchez.

Bayern: Neuer; Lahm, Boateng, Dante, Alaba; Martínez, Schweinsteiger; Robben, Müller, Ribéry; Mandžukić.

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