Bayern-Express überrollt Porto

Die Münchner siegen 6:1 und stehen ebenso wie Barcelona im Halbfinale.

Was wurde in München für eine Drama gemacht, weil die Bayern das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League beim FC Porto am vergangenen Mittwoch mit 1:3 verloren hatten – fast so, als wäre es im Fußball absolut unmöglich, ein Heimspiel mit 2:0 zu gewinnen.

Gut, die Bayern hatten noch nie einen Zwei-Tore-Rückstand in ihrer langen Europacup-Geschichte aufholen können, aber seit spätestens Dienstag wissen sie, wie leicht das eigentlich geht – überhaupt dann, wenn man selbst sein Leistungspotenzial abruft und der Gegner so brav mitspielt wie die Portugiesen.

Die machten es einer eine Hälfte sogar sehr gut spielenden Bayern-Elf extrem einfach. Die Münchner gewannen locker mit 6:1 und stehen zum vierten Mal in Folge im Semifinale der Champions League, wo ein möglicher Gegner der FC Barcelona ist, der durch zwei Treffer von Neymar ebenso problemlos Paris St.-Germain ausschalten konnte wie die Bayern Porto.

Frühe Führung

Entschieden war die Aufstiegsfrage in München eigentlich schon nach einer Viertelstunde, obwohl die Bayern zu diesem Zeitpunkt erst mit 1:0 führten. Aber die Art und Weise, wie die Führung zustande gekommen war, war nur ein Vorbote auf das, was da noch folgen sollte.

Bayern-Express überrollt Porto
Football - Bayern Munich v Porto - UEFA Champions League Quarter Final Second Leg - Allianz Arena, Munich - Germany - 21/4/15 Bayern Munich's Josep Guardiola celebrates Reuters / Kai Pfaffenbach
Die Porto-Verteidigung ließ Bernat genauso ungehindert flanken wie den nur 1,72 großen Thiago einköpfeln (14.). Damit waren zwei Spanier an jenem Treffer beteiligt, der ihrem Landsmann und Bayern-Trainer Pep Guardiola die Arbeit erleichtern sollte. Dass dessen Anzugshose während des Spieles zerrissen ist, wird Guardiola verschmerzen können. Immerhin hielt seine Serie: Als Trainer hat er sich bei jeder Teilnahme für das Champions-League-Semifinale qualifizieren können.

Nach dem 1:0 folgte ein munteres Scheibenschießen im Frühjahr, obwohl das Münchner Oktoberfest ja erst im Herbst ist. Boateng (22.), Lewandowski (27.), Müller (36.) und Lewandowski (40.) erhöhten noch vor der Pause auf 5:0. Alle Treffer hatten eines gemeinsam: Die Porto-Defensivspieler weigerten sich strikt, ihre Gegenspieler zu attackieren oder zumindest zu stören. Die Bayern konnten schalten und walten, locker kombinieren. Und das Tempo ungehindert so hochhalten, das Tore einfach fallen mussten.

Kurze Spannung

Nach der Pause war die Partie etwas ausgeglichener. Die Bayern verwalteten das 5:0. Das gelang auch bis zur 73. Minute, bis Jackson Martinez das erste Tor der Portugiesen erzielen konnte. Kurz danach schoss der Kolumbianer nur ganz knapp daneben. Wäre sein Schuss ins Tor gegangen, dann wäre es spannend geworden, weil Porto nur mehr einen Treffer schießen hätte müssen, um selbst aufzusteigen.

Doch es blieb beim Konjunktiv. Alonso traf sogar noch per Freistoß (88.). Die Bayern feierten einen 6:1-Heimsieg und bewiesen, dass sie auch ohne ihren zurückgetretenen Langzeit-Doktor Müller-Wohlfahrt in ein Champions-League-Semifinale einziehen können.

Bayern München - FC Porto 6:1 (5:0)

München, Allianz Arena, 70.000 (ausverkauft)
Tore: Thiago (14.), Boateng (22.), Lewandowski (27., 40.), Müller (36.), Alonso (88.) bzw. J. Martinez (74.). Gelb-Rot: Marcano (87./Porto)

Hinspiel 1:3 - Bayern mit Gesamtscore von 7:4 im Semifinale. Bayern ohne Alaba (verletzt)

FC Barcelona - Paris St. Germain 2:0 (2:0)

Barcelona, Camp Nou, 84.477
Tore: Neymar (14., 34.). Hinspiel 3:1 - Barcelona mit Gesamtscore von 5:1 im Semifinale.

Mittwoch: Real Madrid - Atletico Madrid (Hinspiel 0:0), AS Monaco - Juventus Turin (Hinspiel 0:1)

Halbfinal-Termine: 5./6. und 12./13. Mai

Finale am 6. Juni in Berlin

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