Ausgeglichener Hit: Kein Sieger bei Sturm gegen Salzburg

Salzburg vs. Sturm
Sturm ging gegen Salzburg daheim in Führung, die Gäste konnten aber noch ausgleichen und bleiben in der Tabelle vorne. Nach Verlustpunkten führt weiter Sturm.

Das Spitzenduell war nicht immer spitze, das Duell Meister gegen Vizemeister mitunter kein Lehrspiel. Aber spannend und rassig war der Abend allemal. Salzburg konnte in Graz erstmals nach drei Niederlagen gegen Sturm punkten – und bleibt damit Tabellenführer. Und die Steirer bleiben nach dem 1:1 zumindest nach Verlustpunkten vorne. 

Die Niederlage bei Rapid am vergangenen Sonntag hat man längst im geistigen Archiv verstaut. „Drei Punkte müssen her, dann passt wieder alles“, sagte Christoph Leitgeb vor dem Spiel. Der 40-Jährige ist heute Scout bei Sturm, startete und beendete seine Karriere bei seinen Steirern, hatte aber seine erfolgreichsten Tage beim Gegner Salzburg. 

Sein Herz gehört aber den Grazern, wie auch jenes der meisten  der 15.500 Fans, nur knapp 300 kamen aus Salzburg. Sie sahen zwei  Veränderungen in der Bullen-Startelf gegenüber dem Europacupspiel, Ratkov stürmte statt Vertessen, Schlager war wieder die Nummer 1 von Trainer Thomas Letsch. Sturms Jürgen Säumel setzte wieder auf mehr Routine, tauschte vier Spieler, hatte auch den gesperrten Chukwuani dabei.

Sturm hatte beflügelt durch das ehrenvolle 0:0 gegen Nottingham auch die ersten Vorteile des Spiels, kurz nach Anpfiff  kam  Kiteishvili zum Abschluss, dem aber die Präzision fehlte. Ein Kopfball von Malone nach fünf Minuten war da schon eher in die Kategorie „gefährlich“ einzuordnen (5.). 

Nach zuletzt vier Salzburger Pflichtspiel-Siegen in Folge durfte man annehmen, dass dies nur ein Anfangsszenario sein konnte, die Gäste fingen sich ein bisschen, zwei Ecken brachten aber wenig Gefahr.  Die Grazer hatten in einer rassigen, aber von Abspielfehlern geprägten Partie weiter Vorteile, Schlager hatte mit einem Schuss von Malone keine Probleme. Chancen hatte bis dahin nur Sturm, Grgic mit der nächsten (27.). Salzburgs erste Chance hatte der Serbe Ratkov  nach 33 Minuten, sein Kopfball landete gut einen Meter neben dem Tor. 

Kurz vor der Pause jubelten  die Gäste aber kurz, fast wäre ein Traumtor gelungen. Nach einer Fehler-Kette von Sturm, die Tormann Christensen mit unmotiviertem Herauslaufen vollendete, traf Edmund Baidoo aus überaus spitzem Winkel zum vermeintlichen 1:0. Doch der VAR schritt ein  – dem Schauspiel war ein Foul von Ratkov an Lavalee  vorangegangen. Glück für Sturm. 

Das Pech der Salzburger, der ihr 1.000 Spiel in der Red-Bull-Ära absolvierten, wurde noch sichtbarer. Denn 20 Sekunden nach der Pause fälschte Leon Grgic einen Schuss von Kiteishvili mit dem Knie unhaltbar für Schlager zur nicht unverdienten Grazer Führung ab – das Salzburger Abwehrbollwerk war bezwungen. Chukwuani auf der einen Seite, Kitano auf der anderen hatten die nächsten Möglichkeiten. 

Zufrieden sind wir nicht. Aber der Punkt geht in Ordnung

Tim Oermann, Sturm-Verteidiger

Salzburg musste mehr machen – und wurde  nach einer schönen Kombination durch den vier Minuten zuvor  eingewechselten Yorbe Vertessen belohnt (65.). Die Vorlage kam von Yeo – der ebenfalls von Trainer Thomas Letsch erst in die Partie beordert wurde. Es war bereits das zehnte Joker-Tor dieser Liga-Saison für die Bullen. 

Die Gäste waren nun mit dem neuen Personal gefährlicher. Auch wenn sich Schlager bei einem tollen Hödl-Schuss strecken musste. 

Sturms Verteidiger Tim Oermann bringt es auf den Punkt. „Zufrieden sind wir nicht, das Ergebnis geht aber in Ordnung.“ 

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