Bundesliga-Schiedsrichter wehren sich: "Rote Linien überschritten"

"Die Situation in der Admiral Bundesliga ist seit mehreren Wochen außergewöhnlich", schreiben die Liga-Schiedsrichter in einer gemeinsamen Aussendung. Sie beziehen sich darauf, dass der Kampf um die Meisterschaft spannend wie selten zuvor ist und daher die Unparteiischen noch mehr gefordert sind.
"Freiwild"
Man stelle sich der Kritik und sei sich bewusst, dass die österreichischen Schiedsrichter in den vergangenen Wochen nicht ohne Fehler blieben. Schreiben allerdings: "Was wir aber nicht zulassen können, ist, dass Schiedsrichter in Österreich zum Freiwild werden."
Ohne den Fall konkret zu erwähnen, ist klar, dass die Kritik gegen Schiedsrichter Sebastian Gishamer nach dem 0:1 von Sturm Graz gegen Austria Wien gemeint ist. In der Aussendung ist von "Hass und Hetzkampagnen" gegen einzelne Schiedsrichter die Rede.
Auf digitalen Plattformen und in Internetforen wurde der Schiedsrichter nicht nur aufs Übelste beschimpft, auch die Wohnadresse des Mannes wurde online veröffentlicht – mit der Androhung von Übergriffen.

Kritik an Sturm-Präsident Jauk
Dabei nehmen die Schiedsrichter auch die Bundesliga explizit in die Pflicht. Und üben Kritik an Sturm-Graz-Präsident Christian Jauk, ohne ihn namentlich zu erwähnen. "Wenn die Organe der Bundesliga bei diversen Vergehen ausnahmslos Mindeststrafen oder gar Freisprüche aussprechen oder ein Klubpräsident und Bundesliga-Aufsichtsrat nach Schlusspfiff medienwirksam auf den Rasen stürmt, um den Schiedsrichter zur Rede zu stellen, so darf man sich über weitere Übergriffe nicht wundern", heißt es in der Aussendung.
Zeichen setzen
"Um schlimmere Angriffe zu verhindern, wollen wir am kommenden Wochenende ein Zeichen setzen", heißt es weiter. Die Unparteiischen appellieren dabei an alle Beteiligten: "Lebt den Fußball mit all seinen Emotionen, aber vergesst dabei nicht auf Werte wie Fairness und Respekt."
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