Harte Kritik an Schiedsrichtern: "Selbstbeweihräucherung vom Feinsten"

Der VAR sollte dem Schiedsrichter helfen.
In einer Runde mit vielen äußerst umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen übt WSG-Coach Semlic harte Kritik. Rapid-Trainer Stöger setzt auf Zurückhaltung.

Philipp Semlic gilt als besonnener Trainer. Damit war es nach dem 1:1 seiner WSG in Altach vorbei. Der Chefcoach der Tiroler lud seine Enttäuschung über die Schiedsrichter öffentlich ab.

„Wenn wir schlecht waren, gebe ich das zu – aber die waren heute wirklich schlecht“, sagte der Steirer über das Referee-Team und redete sich beim TV-Interview von Sky in Rage.

Semlic zufolge habe eine kleinliche Regelauslegung von Referee Emil Ristoskov und VAR Sebastian Gishamer die Tiroler um zwei Punkte gebracht.

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Besonders echauffierte er sich über ein aberkanntes Tor. Bevor Benjamin Böckle in der 24. Minute zum vermeintlichen 1:0 für die Gäste traf, hatte er Gegenspieler Sandro Ingolitsch einen leichten, eher beiläufigen Rempler versetzt, ehe dieser in die Luft sprang.

Der Video-Schiedsrichter schaltete sich nachher ein und empfahl Ristoskov, sich die Szene selbst am Monitor anzusehen - was dieser auch tat und das Tor prompt nicht gab. „Wenn so ein Tor nicht gegeben wird in der österreichischen Bundesliga, dann kenne ich mich nicht mehr aus“, sagte Semlic.

WSG-Kapitän Valentino Müller insistierte: „Wenn man das pfeift, muss man jeden Zweikampf ab jetzt abpfeifen.“

"Schlechte Schiedsrichterleistung" 

Kurz davor habe es eine ähnliche Situation gegeben, in der der betreffende Altach-Stürmer ohne Foulpfiff davongekommen sei: „Eine schlechte Schiedsrichterleistung, weil er braucht eine Linie.“

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"Es wird alles schöngeredet"

Semlic meinte, er warte auf die baldige VAR-Stellungnahme des Schiedsrichter-Komitees, werde sich aber wohl auch danach nicht auskennen. „Es wird dann wieder alles schöngeredet, Selbstbeweihräucherung vom Feinsten.“

Für Semlic war das jedoch nicht der einzige Irrtum.

„Wenn ein Schiedsrichter in den ersten sieben Minuten vier Gelbe Karten gibt, auch für beide Trainer, dann ist es eine Themenverfehlung“, erklärte der Cheftrainer. „Das war einfach nicht korrekt, wie der Schiedsrichter das Spiel angegangen ist und uns in so vielen Phasen, in so vielen 50:50-Situationen absolut benachteiligt hat.“

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Angst vor einem Nachspiel aufgrund seiner harten Worte habe Semlic nicht: „Das können sie gerne gegen mich verwenden, die Schiedsrichter, in Zukunft. Da habe ich kein Problem damit.“

Rapidler halten sich mit Kritik zurück 

Anders legte es Peter Stöger nach dem äußerst umstrittenen GAK-Elfmeter zum späten 1:1 gegen seine Rapidler an. 

Der Coach der Wiener verwies darauf, „dass es ist, wie es ist“, er auf die Expertise von Schiedsrichter und VAR vertraut – Stöger aber dann auch nicht viel darüber reden will, „wenn es einmal eine umstrittene Entscheidung für uns geben sollte.“

Auch Rapid-Kapitän Seidl hielt sich bei Sky mit Kritik an Schiedsrichter Lechner oder VAR Schüttengruber, der schon öfters bei Rapid-Spiele für Diskussionen sorgte, zurück.

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