Spitzentanz in der Bundesliga: Salzburg drehte das Spiel und rückt Sturm näher

Letztlich verdienter Salzburger Jubel
Perfektes Fußball-Wetter (trotzdem kamen nur 11.363 Zuschauer), zwei Top-Mannschaften – nur das Niveau ließ auf sich warten. Sturm ging früh in Führung, doch Salzburg brachte nach der Pause frischen Wind und drehte die Partie. Am Ende hieß es 3:1 und der Rückstand auf die Spitze beträgt plötzlich nur noch sechs Punkte.
Und vor allem die zweite Halbzeit war ein Statement der Salzburger, dass mit ihnen im Titelkampf noch zu rechnen ist.
Es war das Aufeinandertreffen der beiden Teams, die das letzte Jahrzehnt und darüber hinaus dominiert haben. Seit 2013 gingen alle nationalen Titel an Salzburg oder Sturm. Doch heuer ist alles anders. Salzburg steckt in der Krise, Sturm führt zwar die Tabelle an, souverän waren aber auch die Steirer nicht. Im Cup sind schon beide draußen, kann einer der beiden zumindest in der Liga die Serie aufrecht erhalten?
Frühe Führung
Salzburg-Trainer Letsch änderte seine Startelf im Vergleich zum Sieg gegen die Austria nur auf einer Position, Onisiwo stürmte statt Daghim. Links hinten setzte er erneut auf den 19-jährigen Trummer. Nach seinem starken Bundesliga-Debüt in der Vorwoche bekam er den Vorzug gegenüber dem wieder fitten Terzic. Sturm-Coach Säumel vertraute der gleichen Startelf wie zuletzt beim Erfolg gegen BW Linz.
Den ersten Schuss von Johnston konnte Keeper Schlager noch abwehren (4.), dann zappelte der Ball aber auch schon im Netz des Salzburger Tores. Kapitän Gorenc-Stankovic brachte Sturm nach einer Böving-Ecke in Führung (10.). Die jungen Salzburger Innenverteidiger Baidoo und Gadou, die sonst einen guten Job machten, sahen dabei gar nicht gut aus. Ein billiges Gegentor, das den Salzburgern noch teuer zu stehen kommen könnte.
Kontrolle von Sturm
Die Grazer kontrollierten die Partie, Jatta verabsäumte es, zu erhöhen (36.). Die Hausherren kamen nur langsam auf Touren. Yeo traf aus aussichtsreicher Position nur die Latte (30.), Onisiwo (41.) und Gloukh (43.) scheiterten in der Schlussphase der ersten Hälfte. Sturm ging mit der verdienten Führung in die Kabine, bei Salzburg war nicht alles schlecht, aber viel Stückwerk dabei.
Bei Salzburg sollten Daghim und Terzic neuen Schwung bringen, die Hausherren wollten den Ausgleich jetzt erzwingen. Doch Gloukh, dem diesmal nur wenig gelang, vergab aus guter Position knapp (54.). Den Hausherren geht in dieser Saison einfach nichts leicht vom Fuß. Beispiel: Daghim setzt sich rechts schön durch, bringt sich in Position – und schießt Onisiwo an (65.).
Wende im Finish
Es entwickelte sich ein Sturmlauf – allerdings der Salzburger. Am Willen fehlte es der Truppe von Coach Letsch wahrlich nicht, im Abschluss aber doch immer wieder an Qualität. Dann aber doch die Erlösung in Form des hochverdienten Ausgleichs. Nach einem Abschlag von Sturm-Goalie Scherpen kam der Ball schnell wieder retour und Vertessen traf zum 1:1 (72.). Salzburg drängte, der Ball wollte aber kein zweites Mal ins Tor. Auf der anderen Seite hätten die Steirer beinahe noch im Konter durch Kiteishvili getroffen (77.). Doch die Joker hatten etwas dagegen. Nene (84.) und Onisiwo (87.) schossen die Hausherren jeweils nach Daghim-Assist zum 3:1-Sieg.
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