Rapid beendet die schwarze Serie

Ein Fußballspieler in Grün jubelt mit ausgestrecktem Arm.
Im achten Versuch besiegen die Wiener erstmals den WAC und stoßen auf Rang drei vor.

Ausgerechnet mit der schwächsten Leistung im Jahr 2014 tilgte Rapid eine Altlast: Im achten Versuch wurde der WAC erstmals bezwungen. Ein guter Beginn und ein starkes Finish reichten aus, um eine ganz schwache Stunde dazwischen vergessen zu lassen. Am Ende gab es ein in dieser Höhe nicht verdientes 3:0 – dass dadurch die Austria von Platz drei verdrängt wurde, wird in Hütteldorf freilich gerne gefeiert.

Dass der Respekt bei Zoran Barisic vor dem Team seines Freundes Dietmar Kühbauer groß war, zeigte schon die Aufstellung. Christopher Dibon gab zwar wie erwartet sein Comeback – aber nicht in der Verteidigung, sondern als defensivster Mittelfeldspieler, um die vielen hohen Bälle der Gäste abzufangen.

Auch der WAC rückte von der üblichen Formation mit einem Stürmer ab: Der lange verletzt gewesene Spanier Jacobo kam als zweite Spitze. Der frühere Rapid-Nachwuchsspieler Peter Zulj rutschte bei seiner Rückkehr deshalb auf die Flanke.

Der Start gehörte den Hütteldorfern. Thanos Petsos (9.) und Marcel Sabitzer (11.) wurden freigespielt, vertändelten dann allerdings den Ball vor WAC-Tormann Christian Dobnik.

Der erste Schuss auf das Tor der Wolfsberger brachte auch schon den ersten Treffer. Dario Baldauf hatte bei einem Tackling gegen Guido Burgstaller den Ball an die Hand bekommen, Schiedsrichter Manuel Schüttengruber entschied auf Elfmeter. Deni Alar behielt die Nerven – 1:0 nach 20 Minuten.

Fouls und Fehlpässe

Danach fehlte Rapid die spielerische Linie, um Chancen zu produzieren. Es war nicht zu übersehen, dass die besten Techniker nicht spielten. Es war zwar ein Hofmann auf dem Platz zu finden, allerdings Innenverteidiger Maximilian und nicht Steffen. Auch Louis Schaub (verletzt) und Branko Boskovic (Ersatz) sahen die 13.100 Zuschauer vorerst nicht, dafür viele Fehlpässe. Die Wolfsberger kamen in einer wenig ansehnlichen Partie auf, setzten auf ihre wuchtige Spielweise und die stets gefährlichen Standardsituationen.

Auch nach der Pause spielten die Rapidler, als hätten sie die schwarze Serie gegen den WAC ständig im Kopf. Unnötige Fouls zerstörten den letzten vorhandenen Spielfluss. Dennoch benötigten die Kärntner 70 Minuten, um gefährlich zu werden. Aber dann so richtig: Manuel Kerhe verschoss alleinstehend (70.), Joachim Standfest köpfelte nach einem Eckball an die Stange (73.).

Dass Rapid auch noch am Spiel teilnahm, war erst wieder nach 74 Minuten zu sehen: Sabitzer hatte die Entscheidung auf dem Fuß, schoss aber drüber.

Die nächste Chance verwertete der im Frühjahr stärkste Rapidler: Nach einem Pass von Joker Dominik Starkl war Sabitzer auf und davon sowie Dobnik bezwungen – 2:0 (83.).

Am Ende gab es noch ein Erfolgserlebnis für den eingewechselten Steffen Hofmann: Sein Freistoß wurde von Nemanja Rnic ins eigene Tor verlängert – 3:0 (87.).

Der Bundesliga-Samstag in Bildern

Wien, Hanappi-Stadion, 13.100, SR Schüttengruber.

Tore:
1:0 (20.) Alar (Elfmeter)
2:0 (83.) Sabitzer
3:0 (87.) Rnic (Eigentor)

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Petsos, Dibon (75. Boskovic) - Burgstaller (64. Starkl), Alar (63. S. Hofmann), Sabitzer - Boyd

WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Kerhe, Hüttenbrenner, Putsche (80. Segovia), P. Zulj (75. Schwendinger) - Falk, Jacobo (64. Seebacher)

Gelbe Karten: Alar, Petsos bzw. Rnic, R. Zulj, Hüttenbrenner, Standfest

Tabelle

Zoran Barisic (Trainer Rapid): "'Ausschlaggebend waren die drei Einwechslungen, die haben Linie ins Spiel gebracht. Wir wissen, dass wir uns steigern müssen, der Sieg war mehr erkämpft als erspielt. Wir hatten eine gute Anfangs- und Schlussphase, dazwischen war es aber mehr Kampf und Krampf."

Dietmar Kühbauer (Trainer WAC): "Rapid hat gut begonnen, ohne große Chancen zu haben. Wir waren zu unsicher im Spiel nach vorne. Zum Elfmeter will ich nichts sagen, es hat eh jeder gesehen. Wir hatten zwei große Chancen auf den Ausgleich, haben aber insgesamt zu wenig Mut gezeigt. Rapid wäre fällig gewesen."

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