Furiose erste Halbzeit bringt Rapid-Sieg in Mattersburg

SOCCER - BL, Mattersburg vs Rapid
Rapid feierte in Mattersburg einen klaren Sieg - vor allem dank des starken Thomas Murg.

Rapid ist am Sonntag auf Rang drei der Fußball-Bundesliga-Tabelle zurückgekehrt. Die Hütteldorfer feierten gegen Mattersburg einen 4:2-Auswärtssieg und liegen damit wieder einen Punkt vor dem LASK. Louis Schaub (17.), Thomas Murg (21., 37.) und Stefan Schwab (28.) sorgten früh für klare Verhältnisse. Dem SVM gelang durch Markus Pink (45.) und Masaya Okugawa (85.) noch Resultatskosmetik.

Für die stark ins Frühjahr gestarteten Burgenländer schwinden nach der zweiten Niederlage en suite die Europacup-Chancen. Auf Rang fünf, der eventuell zur internationalen Teilnahme reicht, fehlen den an die siebente Stelle abgerutschten Mattersburgern acht Punkte. Rapid hingegen befindet sich dank des zweiten Siegs in Folge voll auf Kurs Richtung Europa-League-Qualifikation.

Mattersburg aufgelöst

Zu verdanken haben das die Wiener unter anderem der lange vermissten Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Nach anfänglicher Einfallslosigkeit verwandelten die Gäste nämlich fast jeden halbwegs gelungenen Angriff in einen Torerfolg. In der 17. Minute bezwang Schaub nach Doppelpass mit Murg Mattersburg-Goalie Kuster, vier Minuten später spielte Schaub auf Murg, dessen Schlenzer von der Strafraumgrenze im langen Eck landete.

In der 28. Minute war Schwab nach Vorarbeit von Schaub und Giorgi Kvilitaia mit einem Flachschuss aus rund 15 Metern erfolgreich. Neun Minuten danach fälschte Thorsten Mahrer einen Schuss von Boli Bolingoli unglücklich ab, Murg musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben.

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Die Mattersburger zeigten in dieser Phase Auflösungserscheinungen und fanden erst gegen Ende der ersten Hälfte wieder halbwegs in die Spur. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff traf Smail Prevljak die Latte, den abspringenden Ball verwertete Pink zum 1:4. Es sollte eine der wenigen gelungenen Aktionen von Prevljak gewesen sein, der in seinen sechs Partien davor elfmal gescort hatte. Auch deshalb wurde der bosnische Neo-Teamspieler für Rapid interessant, eine Verpflichtung der Salzburg-Leihgabe erscheint allerdings unrealistisch.

Pech für Joelinton

Die Wiener hatten diesmal im Pappelstadion einen Stürmer vom Format Prevljaks ohnehin nicht nötig, sie kontrollierten die Partie auch in der zweiten Hälfte lange Zeit dank ihrer starken Mittelfeldreihe. Etwas hektischer wurde es erst wieder im Finish. Zunächst musste der kurz zuvor eingewechselte Joelinton wegen einer Knieverletzung vom Platz (78.), dann traf dessen Ersatzmann Andreas Kuen das Lattenkreuz und sorgte für den 20. Aluminiumtreffer Rapids in dieser Liga-Saison.

In der 85. Minute glückte Okugawa nach Vorarbeit von Prevljak das zweite Mattersburger Tor, in der Nachspielzeit verfehlte ein Kopfball des Japaners nur knapp das Ziel. Kurz zuvor hatte Schwab eine gute Möglichkeit für Rapid ausgelassen, als er den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor setzte.

Fussball, Mattersburg - Rapid

Djuricin: "Haben Mattersburg so richtig erwischt"

Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Rapid hat verdient in dieser Höhe gewonnen. Wir haben versucht, Druck aufzubauen, das ist uns nicht gelungen. Wir haben viele individuelle Fehler gemacht. Wir haben Rapid eingeladen, Tore zu schießen. Es ist mir unerklärlich, solche Tore zu bekommen. Rapid hat nach der Führung einen technisch hochwertigen Fußball gespielt. Die zweite Hälfte war in Ordnung, wir haben eine Reaktion gezeigt."

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "In der ersten Hälfte haben wir Mattersburg so richtig erwischt. Wir haben gut kombiniert, sind gut nachgerückt, es ist uns alles gelungen, wir waren sehr effizient. Es gab auch gute Einzelaktionen von Murg und Schaub. Der Freistoß vor der Pause war ein unnötiger Fehler von uns, das ist das Einzige, was ich an der ersten Hälfte bekritteln kann. Zur zweiten Hälfte fällt mir nur ein Wort ein: Überheblichkeit. Die Defensive war sich zu gut, den Ball einfach einmal nur nach vorne zu dreschen. Die zweite Hälfte war sehr ärgerlich. Wir wollten es locker heimspielen, das hat nicht funktioniert."

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