Überraschungen in der Bundesliga

Überraschungen in der Bundesliga
Admira knöpft Sturm einen Punkt ab, Ried schlägt den LASK im OÖ-Derby.

Admira - Sturm 1:1

Es ist offenbar modern, dass wechselwillige Spieler streiken. Aktuellstes Beispiel in der heimischen Liga ist Admiras Emanuel Aiwu. Der 20-jährige Verteidiger  will weg aus der Südstadt, soll mehrere Angebote haben und teilte seinem Trainer Andreas Herzog gestern zu Mittag mit, dass er nicht spielen könne. „Natürlich sind wir enttäuscht, wir haben gehofft, dass er bleibt“, sagte Herzog vor dem Anpfiff, um sich aber gleich wieder dem aktuellen Geschehen zu widmen.  Schließlich musste er die Abwehr umbauen, da auch Bauer wegen eine Sperre fehlte. Die Südstädter machten ihre Sache gegen Sturm aber lange Zeit gut, ließen kaum etwas zu. Bis zur 35. Minute.

Sarkaria vollendete den ersten gefährlichen Angriff des Tabellenzweiten nach Yeboah-Assist akrobatisch mit der Ferse. Ein sehenswertes Tor. Der 25-Jährige, der von der Austria kam, traf somit auch bei seinem zweiten Startelfeinsatz für die Grazer. Überhaupt ist er ein Mann für die schönen Tore. Erst vergangene Woche hat er gegen seinen Ex-Klub genau ins Kreuzeck getroffen. Die knappe Pausenführung der Gäste in einer chancenarmen Partie war verdient.

Die Admira kam mit viel Elan aus der Kabine, wollte die Niederlage  unbedingt verhindern. Dementsprechend groß war der Jubel, als Kerschbaum nach einer Lukacevic-Ecke ungehindert zum 1:1 einköpfte (70.).  Joker Ganda hatte sogar Chancen auf den Sieg (84., 86.), aber immerhin: Die Admira darf sich nach drei Niederlagen zumindest über einen Punkt freuen. Sturm muss sich nach dem gelungenen Europacup-Auftritt national zum zweiten Mal in Folge mit einem Remis begnügen.

 

0:1 (36.) Sarkaria
1:1 (70.) Kerschbaum

Admira: Leitner - Zwierschitz, Brugger, Ostrzolek, Lukacevic - Kerschbaum, Malicsek, Babuscu (72. Vorsager), Kronberger - Mustapha (89. Patrick), Starkl (66. Ganda)
Sturm: Siebenhandl - Jäger (84. Geyrhofer), Affengruber, Wüthrich, Dante (77. Jantscher) - Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic (61. Prass), Kuen - Yeboah, Sarkaria (84. Niangbo)
Gelbe Karten: Kronberger, Lukacevic, Zwierschitz bzw. Ljubic, Jäger, Hierländer, Yeboah
Die Besten: Kerschbaum, Brugger bzw. Yeboah, Dante

Ein oberösterreichisches Derby vor Fans – das hatte man in Ried schon seit vier Jahren herbeigesehnt. Am Sonntag war es so weit. Doch der Anhang der Innviertler hatte vorerst nicht viel zu feiern, denn der LASK hatte das Spiel in der ersten Viertelstunde fest im Griff.  Nakamura, Goiginger und Karamoko vergaben die besten Chancen. Die Linzer hatten sechs Mal aufs Tor  geschossen, Ried nur ein Mal.
Aber Statistik schießt keine Tore, sondern die Kicker auf dem Rasen, weshalb es nach 16 Minuten 1:0 für Ried stand, der erste Versuch aufs Tor von Alexander Schlager saß. Offenbacher flankte nach einer Ecke zur Mitte,  und Constantin Reiner köpfelte wuchtig ein.

Erfolgsrezept

Ried-Trainer Andreas Heraf ließ seine Spieler wieder einmal extrem defensiv spielen. Und hoffen – auf einen Konter oder eine Standardsituation. So wie beim Kopfball nach Eckball von Reiner. Es war der erste Gegentreffer für den LASK in dieser Saison aus einem Eckball und der erste Gegentreffer durch einen Kopfball. Tormann Sahin-Radlinger rettete mit einer tollen Parade nach einem Schuss von Nakamura die Führung der Rieder in die Pause.
LASK-Trainer Dominik Thalhammer ließ vor der Länderspielpause noch einmal die Elf auflaufen, die in Schottland den Einzug in die Gruppenphase geschafft hatte. Nur der angeschlagene Wiesinger saß auf der Bank, für ihn stand Boller in der Abwehr-Dreierreihe.
Der LASK rannte in der zweiten Halbzeit gegen das Tor der Rieder an, brachte den Ball aber dort nicht unter. Und Reiner hatte einen zweiten großen Auftritt, als er auf der Linie gegen Hong rettete (77.).

1:0 (17.) Reiner

Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier, Reiner, Lackner (72. Jovicic), Plavotic, Seiwald - Stosic, Ziegl, Offenbacher (80. Meisl) - Chabbi (80. Nutz), Mikic (66. Pomer)
LASK: Schlager - Boller, Andrade, Filipovic (74. Raguz) - Flecker, Hong, Michorl, Renner (65. Potzmann) - Goiginger, Karamoko, Nakamura (65. Balic)
Gelbe Karten: Seiwald, Sahin-Radlinger bzw. Renner, Flecker
Die Besten: Sahin-Radlinger, Reiner bzw. Andrade, Goiginger

Kommentare