Kein Sieger bei Sturm gegen Admira

Kein Sieger bei Sturm gegen Admira
Die Admira entführt einen Punkt aus Graz, die Möglichkeit zur Revanche bietet sich bald.

Stadionsprecher ist manchmal ein undankbarer Job. Was bloß tun, um die Stimmung anzuheizen, wenn die Stimmung im Verein und bei den Fans die gesamte Saison über schon unterkühlt bis frostig ist? Also sprach der Mann aus den Lautsprechern und begrüßte die Fans von Sturm Graz beim Heimspiel gegen die Admira im „Estadio Liebenau“.

Die Bandbreite der Reaktionen reicht in so einem Fall von zaghaftem Schmunzeln bis vehementem Kopfschütteln. Panische statt spanische Verhältnisse waren dann im Spiel zu erkennen – was logischerweise auch am Personal liegt. Beric (Sturm) statt Bale, Kuttin (Admira) statt Casillas, Madl (Sturm) statt Messi.

Gut möglich, dass die 22 Spieler die Begrüßung beim Einmarsch vernommen haben und sich deshalb über weite Strecken des Spiels in peinlich berührter Zurückhaltung übten. Erst spät in der ersten Halbzeit herrschte im „Estadio“ Torgefahr. Zwei Mal binnen weniger Augenblicke stellte Admira-Tormann Kuttin seine Reaktionsschnelligkeit unter Beweis: zunächst bei Schloffer aus kurzer Distanz (37.), dann bei Djuricin (38.).

Lichtblick

Kurz vor dem Pausenpfiff war Kuttin aber bei einem Schuss aus der Drehung von Djuricin doch machtlos – 1:0 (43.). Die neu formierte Innenverteidigung der Admira wirkte dabei weder spanisch noch panisch, dafür aber behäbig.

Die Behäbigkeit konnte die Admira lange Zeit nicht abschütteln. Erst als Rene Schicker kam und mit ihm ein Hauch Spielwitz. Dazu passt, dass sich der Admira-Offensivmann den Künstlernamen „Chicha“ auf das Leiberl drucken hat lassen. Klingt zumindest nach weiter Fußball-Welt. Seine punktgenaue Flanke verwertete Schick zum Ausgleich (65.).

Dabei blieb es, weil sich Ungenauigkeit zu Unvermögen gesellte. Ein Clasico wird das Duell nicht mehr. Auch nicht am Dienstag im Viertelfinale des Cup-Bewerbs, im "Estadio Südstadt".

SK Sturm Graz - FC Admira Wacker Mödling 1:1 (1:0)

Graz, UPC Arena, 6.568, SR Grobelnik.


Torfolge: 1:0 (43.) Djuricin
1:1 (65.) Schick

Sturm: Pliquett - Todorovski, Madl, Vujadinovic, Klem - Schloffer (62. Schmerböck), Offenbacher, Hadzic, F. Kainz (78. Wolf) - Beric (64. Beichler), Djuricin

Admira: Kuttin - Zwierschitz (52. Toth), Ebner, Katzer, T. Weber - Auer - Schick (79. Sax), Thürauer, Schwab (58. Schicker), Domoraud - Ouedraogo

Gelbe Karten: Keine bzw. T. Weber, Katzer, Ouedraogo, Toth

Tabelle

Darko Milanic (Sturm-Graz-Trainer): "Wir hatten Probleme bis zur 25. Minute. Dann haben wir riesige Chancen gehabt und sind auch in Führung gegangen. Ich habe gewusst, dass es schwer wird, der Gegner ist gefährlich im Konter, aber schlussendlich hatten sie kaum Ballbesitz, kaum Ideen. Wir hatten ein paar schlechte Minuten, da haben wir auch das Gegentor kassiert. Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel von uns."

Walter Knaller (Admira-Trainer): "In den ersten 30 Minuten sind wir besser ins Spiel gekommen, dann war Sturm überlegen, da hat sich das 0:1 angekündigt. Über das gesamte Match war Sturm klar besser. Hätten wir gewonnen, wäre es ungerecht gewesen. Wir haben gut kombiniert, aber ohne damit in den Strafraum zu kommen, das heißt, den Punkt nehmen wir mit. Wir haben auf den Cup keine Rücksicht genommen, für uns war es ein Spiel im Abstiegskampf."

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