Letzte Chance für Rapid: Sturm muss ins Play-off

Murg muss beim sechsten Duell mit Mattersburg wieder hoch, um noch zwei Spiele zu bekommen.
Bundesliga-Finish: Morgen spielt Rapid gegen Mattersburg. Auf den Sieger wartet Sturm. Alle Antworten zum neuen Play-off.

Erstmals in der Bundesliga-Geschichte gibt es ein Play-off um den fünften und letzten Startplatz im Europacup. Erstmals treffen zwei Vereine in nur einer Saison sechs Mal aufeinander.

Der neue Modus wirft viele Fragen auf, im KURIER-Überblick gibt es Antworten:

Wie geht’s jetzt weiter?

Jetzt ist es fix: Als Vierter startet die Austria in der dritten Quali-Runde zur Europa League. Sturm muss als Fünfter ins Play-off. Zuerst spielt Rapid morgen (19 Uhr) im Allianz Stadion gegen Mattersburg. Der Sieger empfängt bereits am Donnerstag (17 Uhr) Sturm. Am Sonntag (ebenfalls 17 Uhr) dürfen die Grazer dann zu Hause im Rückspiel gegen Rapid/Mattersburg um das letzte Ticket spielen. Zur Not fällt die Entscheidung erst in einem Elfmeterschießen.

Warum dieser Stress?

Mit der 32. Runde stehen vier Spiele in nur neun Tagen auf dem Programm – gesund ist das sicher nicht.

Am 3. Juni, dem Tag nach der Entscheidung, beginnt die Abstellpflicht für Nationalteams. Mit ÖFB-Teamchef Foda wären ein paar Tage mehr für die wenigen betroffenen Teamspieler sicher auszuhandeln gewesen. Die Liga wollte aber keine sportliche Verzerrung riskieren, indem einem Verein im vielleicht wichtigsten Spiel des Jahres ein starker Legionär nicht mehr zur Verfügung steht. Und: Die Vereine haben dem Terminplan auch vorab zugestimmt.

Einfach erklärt: Der neue Bundesligamodus

Warum spielt am Dienstag der 7. gegen den 8.?

Das hat es noch nie gegeben: Nach vier Ligaduellen und einem Cupfight (samt Elfmeterschießen) trifft Rapid zum sechsten Mal auf Mattersburg. „Großes Videostudium brauchen wir da nicht mehr“, sagt Rapid-Verteidiger Max Hofmann.

Was jetzt wie eine unnötige Fleißaufgabe wirkt, könnte unter anderen Umständen auch ein echter Schlager sein. Österreich hat meistens nur vier Startplätze. Wenn zusätzlich keines der Top-Teams Cupsieger wäre, müsste bei diesem Szenario morgen der Tabellen-Vierte (Austria) zu Rapid. Und der Vierte sollte doch noch eine Europacup-Chance haben.

Hat die maximale Rotation bei Rapid und Mattersburg Folgen?

Mattersburg hätte eine Beeinflussung des Abstiegskampfs vorgeworfen werden können. Da auch die Admira verloren hat, ist das 0:4 gegen Wacker unerheblich. Bei Rapid wurde die Chance vergeben, den schleppenden Vorverkauf für den unbeliebten Dienstagtermin anzukurbeln.

Sowohl Rapid als auch Mattersburg haben (zum ersten Mal in der Liga-Geschichte) alle elf Stammspieler geschont. „Bei diesem Terminplan kannst du es als Trainer ohnehin nicht richtig machen“, meint Rapid-Trainer Kühbauer zum 1:2 gegen Altach nach der Totalrotation.

Schafft der Rapid-Kader vier Spiele in neun Tagen?

Für die geschonten Stammkräfte gilt: Drei Einsätze in sechs Tagen könnten noch eher zu bewältigen sein. „Wir haben es uns selbst eingebrockt und wollen jetzt die Entscheidungsspiele unbedingt gewinnen“, meint Hofmann. Mario Sonnleitner vermutet: „Am Donnerstag, nur 44 Stunden nach dem ersten Play-off, ist die Belastung sicher enorm.“ Der größere Rapid-Kader (Ivan kommt zurück) ist dafür wohl noch eher geeignet. Gegen Mattersburg wären ausgeruhte Grazer sicher der klare Favorit.

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