Eiskalte Rieder besiegen Admira

Mann des Spiels: Oliver Kragl
Die Oberösterreicher gewinnen dank hervorragender Chancenverwertung mit 3:0.

Wenn man einen Angstgegner definieren müsste, könnte man so anfangen: Die Admira hat in den letzten 15 Bundesliga-Spielen gegen Ried nicht gewinnen können. Ein Gegner liegt einer Mannschaft nicht, wenn man ihn in der höchsten Spielklasse seit dem 29. Mai 2003 nicht mehr besiegen konnte.

Drei Minuten genügten den Riedern, um die Admira in den Status des Lieblingsgegners zu versetzen. Rechtsverteidiger Baumgartner flankte, Vastic versuchte vergeblich einen Fallrückzieher. Daher kam der Ball zum alleinstehenden Oliver Kragl, der Admira-Tormann Leitner bezwang (26.). Die Abwehr der Niederösterreicher verhielt sich kurz darauf wieder patschert, Vastic erhöhte auf 2:0 (28.), Ried war effektiver. Die Admiraner hatten gefällig gespielt, brachten aber weder vor noch nach den verflixten drei Minuten den Ball im Tor unter.

Auch nach Seitenwechsel waren die Admiraner nicht die schlechtere Mannschaft. Doch wieder waren die Rieder die effektivere: Katzer verlor im Mittelfeld den Ball an Kragl, der sofort – aus fast 30 Metern – schoss und damit Leitner überraschte.

Es war der fünfte Schuss des Deutschen aufs Tor, der zweite, der sein Ziel fand.

SV Ried - FC Admira Wacker Mödling 3:0 (2:0)

Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.100 Zuschauer, SR Grobelnik.


Tore: 1:0 (26.) Kragl
2:0 (28.) Vastic
3:0 (66.) Kragl

Ried: Gebauer - Baumgartner, Reifeltshammer, Pichler, A. Schicker - Hinum, Trauner - Walch (57. Perstaller), Vastic (86. Oliva), Kragl - Gartler (71. Kreuzer)

Admira: Leitner - Zwierschitz, Ebner (46. Drescher), Katzer, Wessely - Auer - Domoraud (72. Burusic), Schwab, Thürauer, Schick (46. Sulimani) - R. Schicker

Gelbe Karten: Keine

Tabelle

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Die Admira war zu Beginn die bessere Mannschaft, mit den zwei schnellen Toren haben wir uns dann leichter getan. Mit dem 3:0 haben wir das Spiel entschieden. Die Standing Ovations der Fans nach dem Schlusspfiff sind für mich Genugtuung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit in den letzten eineinhalb Jahren. Die Ziele, die wir letzten Sommer ausgegeben haben, sind erfüllt worden. Auch die Wertschätzung von den Spielern freut mich, ich habe mich in schwierigen Phasen immer vor die Mannschaft gestellt. Das Verhältnis Mannschaft und Trainer ist sehr, sehr intakt, doch das ist nicht erst seit heute so. Man muss der Mannschaft nur Danke sagen, dass man sie trainieren darf."

Ried-Doppeltorschütze Oliver Kragl: "Erste Hälfte hatten wir Glück, die ersten 20 Minuten verschlafen. Doch wir konnten die Null halten und mit etwas Glück das erste Tor machen, wobei ich den Ball nicht einmal richtig getroffen habe. Grundsätzlich spielt jeder Spieler für sich, doch Michael Angerschmid liegt uns allen am Herzen, den Spielern wie den Fans."

Thomas Gebauer (Ried-Tormann): "Die ganzen letzten Wochen waren es für uns immer enge Spiele, heute war der Spielverlauf auf unserer Seite. Wir hatten in jeder Halbzeit 15 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. Es war ein extrem wichtiger Sieg für alle im Verein und eine Genugtuung. Ich denke, wir haben insgesamt bis heute eine ordentliche Saison gespielt für Rieder Verhältnisse. Wir haben wieder junge Spieler entwickelt und spielen wieder um Platz fünf mit."

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Ich gratuliere Michael Angerschmid, ein sehr netter und kompetenter Kollege. Ich glaube, dass wir in der ersten Hälfte besser waren, doch fünf Torchancen vernebelt haben. Wir sind heute an unserer Chancenauswertung gescheitert, das ist mir unerklärlich, da haben wir noch viel Arbeit im mentalen Bereich. Wenn wir geführt hätten, geht das Spiel anders aus. Wir werden wahrscheinlich Oliver Kragl, der immer gegen uns trifft, zu einem Spezialtraining im Torschießen für meine Mannschaft einladen." Zum vorerst noch immer nicht fix geschafften Klassenerhalt meinte Knaller: "Das ist jetzt eine etwas unangenehme Saison, weil die Planung für die neue Saison auf drei Pfeilern aufgebaut ist - Klassenerhalt, Lizenz und Mannschaft, wobei diese eigentlich schon steht."

Stefan Schwab (Admira-Kapitän): "Das 3:0 ist zu hoch ausgefallen, doch egal wie hoch wir verlieren, wir hätten heute punkten sollen. Ried war im Großen und Ganzen effektiver. Sie haben den Sieg erzwungen und waren einfach entschlossener."

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