Bühne frei für die englischen Wochen
Vor einem Jahr führten die Rapidler gemeinsam mit der Austria die Tabelle an, freuten sich auf die Europa League und ...
brachen ein. Im Europacup gab es eine Niederlage nach der anderen, in der Bundesliga wurde der Rückstand immer größer und eine Verletzungsserie verhinderte bis in den Winter sinnvolle Rotationen.
Nach der Länderspielpause starten heute Rapid (in Innsbruck) und diese Saison auch die Austria (gegen Grödig) in den harten Herbst mit vielen englischen Wochen. Nur der Salzburger Kader scheint vor dem Auftakt der heißen Phase am Sonntag in Ried so stark aufgestellt zu sein, dass das intensive Programm ohne gröbere Probleme bewältigt werden sollte.
Regeneration
Wie gehen die Trainer der Wiener Erzrivalen mit der Doppelbelastung um?
Die Austria hat die Vorarbeit für die englischen Wochen längst getroffen. „Wir haben uns zu Beginn der Saison hart vorbereitet, sodass wir den ganzen Herbst mental und physisch auf der Höhe sind“, sagt Nenad Bjelica.
Richtige Trainingseinheiten gibt es nun nicht mehr. „Unser Training dient eher der Regeneration“, sagt der Trainer und nennt ein Beispiel. „Sonntag und Montag treffen wir einander. Da kann sich jeder massieren lassen oder in der Sauna schwitzen. Daneben sitzen wir auf dem Rad oder laufen aus.“ Und am Dienstag kommt es zum Abschlusstraining für den Champions-League-Auftakt am Mittwoch gegen Porto. Bjelica hat für das Grödig-Spiel einen 19-Mann-Kader, an vorderster Front werden – wahrscheinlich wie gegen Porto – Philipp Hosiner, Tomas Jun und Daniel Royer starten. Bjelica kann mit der Mehrbelastung auf seine Art umgehen. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Zunächst zählt für uns Grödig. Sie haben mit Hütter einen der besten Trainer der Liga und spielen starken, enorm schnellen Fußball mit Pressing. Nur, wenn wir auch schnell spielen, haben wir eine Chance.“
Liebe zum Spiel
Zum Auftakt der heißen Wochen in Innsbruck, bevor am Donnerstag in Thun auf Kunstrasen der europäische Traum weitergeht, erwartet der Cheftrainer eine intensive Partie: „Bei Wacker ist seit dem verhinderten Abstieg vieles in Bewegung geraten. Das wird ein tolles Spiel mit einer super Stimmung.“
Was haben Wolfsberg und Admira gemeinsam? Einiges. Beide waren als Aufsteiger sensationell, beiden sind im zweiten Jahr in arge Schwierigkeiten geschlittert. Und beide wurden bzw. werden von Dietmar Kühbauer trainiert. In der Südstadt ist der Burgenländer dem Abstieg entronnen. Jetzt soll er den WAC zurück auf die Erfolgsstraße führen.
Der Zufall wollte es, dass Wolfsbergs neuer Trainer gleich im ersten Pflichtspiel auf seinen alten Klub trifft. „Wir hatten viel Spaß“, sagt er über die Admira. „Aber ich werde deshalb nicht in Tränen ausbrechen. Jetzt bin ich beim WAC, dem all meine Kraft gilt.“ Kraft genug wird er auch brauchen, um nach zwölf sieglosen Spielen (fünf unter Nenad Bjelica, sieben unter Slobodan Grubor) wieder einen Dreier anschreiben zu können. Denn eines steht für Kühbauer fest: „Wir müssen gewinnen.“
Er erinnert sich an die einstige Heimstärke des WAC, die er auch als Admira-Trainer zu spüren bekam – 0:5 im Aufstiegsjahr der Südstädter. „Eine derartige Macht müssen wir daheim wieder werden“, fordert Kühbauer. Größere Veränderungen sind bei der Premiere nicht geplant. Aus zwei Gründen: Erstens habe die Mannschaft in der vergangenen Saison sehr gut gespielt. Zweitens: „Alles zu ändern, wäre jetzt nicht g’scheit. Fußball spielen haben sie ja nicht verlernt.“ Sicher ist, dass die Neuerwerbungen Standfest und Rnic von Beginn an dabei sein werden.
Nicht gegen Didi
So wie Kühbauer („Ein Spiel wie jedes andere“) will auch Oliver Lederer nichts von einem Trainer-Duell wissen: „Wir spielen nicht gegen Didi, sondern gegen den WAC. Aber wir wissen, was auf uns zukommt, nämlich ein aggressiver Gegner.“ Ziel sei es, zu punkten, um die Rote Laterne in Kärnten zu lassen.
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